1. Nur vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr

    Städte bewerten Vorstoß der Landesregierung unterschiedlich

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    LANDKREIS (mk). Die neue Landesregierung hat sich zur Diskussion um die Ladenöffnungszeiten an Sonntagen geäußert. Dabei soll eine Festlegung auf maximal vier Sonntage erfolgen. Der Handelsverband hat dazu in der Vergangenheit schon mehrfach seine Forderungen präsentiert: "Wir erwarten ein pragmatische, aber rechtssichere Regelung zu den verkaufsoffenen Sonntagen. Die Anlassbezogenheit darf nicht zum KO-Kriterium werden", so die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes Monika Dürrer. "Der Handel braucht die Öffnungsmöglichkeiten, um seine Leistungsfähigkeit einem breiten Publikum zu präsentieren." Verkaufsoffene Sonntage dienen der Stärkung von Innenstädten, Ortszentren und Standortgemeinschaften. In Zeiten des extrem scharfen Wettbewerbs mit dem Onlinehandel sind offene Sonntage für den Handel vor Ort eine Chance sich zu präsentieren und zu profilieren. Für viele Konsumenten ist Einkaufen schon lange von der reinen Bedarfsdeckung zum Einkaufserlebnis mit Rahmenprogramm geworden. Die noch gültigen Regelungen haben in den vergangenen Jahren immer wieder zu kurzfristigen Absagen einer Sonntagsöffnung geführt, die für die Kunden nicht nachvollziehbar und für die Händler sehr teuer waren. Im Landkreis Schaumburg wird das Thema unterschiedlich diskutiert: Bettina Remmert von Stadtmarketing Bückeburg e.V. erklärt, dass Bückeburg als Ausflugsort neben den allgemein erlaubten vier verkaufsoffenen Sonntagen zusätzlich noch vier weitere durchführen darf. Sollte der Status Quo so bleiben, dann sei das ausreichend für die Stadt. Auch in Bad Nenndorf spielt die Diskussion eine eher untergeordnete Rolle, da der Kurort in der Zeit von Januar bis Oktober ohnehin einer Sonderregelung für die Sonntage unterliegt und die Geschäfte öffnen dürfen, wie Henning Jürgens von der Interessensgemeinschaft Einzelhandel erklärt. Der Gewerbeverein Sachsenhagen, so ihr Vorsitzender Ingo Jerchel, enthält sich ebenfalls der Diskussion, da verkaufsoffene Sonntage hier keine Rolle spielen. Gleiches gilt für den Gewerbeverein Auetal. Laut Vorsitzendem Bastian Kutscha fehlt es hier einfach an entsprechendem Einzelhandel. Günter Ebertz, Vorsitzender des Gewerbeverein Rodenberg, meint: "Für uns ist das in Ordnung." Für Rodenberg seien vier verkaufsoffene Sonntage vollkommend ausreichend. Thorsten Schmidt, Vorsitzender des HGV Lindhorst, findet vier Möglichkeiten pro Jahr "schon sehr übersichtlich". Wenn nur ein Händler, beispielsweise zum Firmenjubiläum, einen verkaufsoffenen Sonntag beantragt, dann wirke sich dies gleich auf die Gemeinschaft aus. Er fordert in dieser Beziehung mehr Flexibilät. Günter Raabe vom Stadtmarketing Stadthagen plädiert für eine Erhöhung auf sechs bis acht Sonntage - ebenfalls für mehr Flexibilität der Städte. Zudem könnten die verkaufsoffenen Sonntage besser und gleichmäßiger auf das Jahr verteilen, um so dem Online-Handel etwas entgegenzusetzen. Auch hier ist der Sonntag der stärkste Einkaufstag. Gleichzeitig fordert Raabe die Abschaffung der Ausnahmegenehmigung für Ausflugsorte - alle sollten gleich behandelt werden. auch die "Anlassbezogenheit" gehöre gestrichen. In der Adventszeit sollte es ebenfalls möglich sein, einen verkaufsoffenen Sonntag durchzuführen, so wie dies bereits in Nordrhein Westfalen erlaubt ist. Dies führe insbesondere an der Landesgrenze zu einer Verzerrung des Wettbewerbes. Hier sieht er das Land Niedersachsen in der Pflicht. Foto: Archiv

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