BAD NENNDORF (jl). Es ist sein letzter Groß-Flohmarkt auf dem Möbel- Heinrich-Parkplatz, den Dieter Wächter morgen organisiert. Oder besser ausgedrückt: organisieren darf. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat, wie berichtet, entschieden: Gewerbliche Flohmärkte sind an Sonn- und Feiertagen grundsätzlich unzulässig. Vor zwei Monaten ließ der rechtskräftige Beschluss den Trödelliebhaber verzweifelt den Kopf schütteln. Was er dann aber erfuhr, weckte die Hoffnung. Als er am ersten Oktobersonntag um die Unterschrift von Unterstützern für eine entsprechende Landtagspetition der Interessengemeinschaft für den Erhalt von Sonntagsflohmärkten warb, hatte er am Ende des Tages rund 1.500 Signaturen zusammen. Die Eingabe fand insgesamt 33.000 Unterzeichner und erreichte damit das Quorum. Auch fernab des Marktes hätten ihn zahlreiche Menschen angesprochen und das Aus für den sonntäglichen Trödel bedauert, erinnert sich Wächter. "Allein der Gang an die Öffentlichkeit hat unheimlich viel gebracht." Was ihn hoffen lässt: Städte wie Rinteln, Braunschweig und Göttingen hätten Flohmarkttermine für 2018 genehmigt bekommen. Und sowohl die Stadt Bad Nenndorf als auch der Landkreis senden positive Signale. "Sie stehen hinter dem Markt", freut sich Wächter, der mit den Genehmigungsstellen eng zusammenarbeitet, "sie sind auf der Suche nach einer rechtlich möglichen Lösung, die Bestand hat." Sein Anliegen ist, dass die Kontinuität des Marktes - in welcher Form auch immer - bestehen bleibt und die Besucher "nicht zu Ebay und Amazon abwandern". Noch im Dezember soll eine Entscheidung ins Haus stehen. Auf seiner Internetseite (www.grossflohmarkt.com) informiert Wächter über die aktuellen Entwicklungen. Morgen wird der Markt aber wie gewohnt über die Bühne gehen. Einzig die schneeregnerischen Wetterprognosen könnten den Ausrichter noch "ärgern". Der leidenschaftliche Sammler und Verkäufer hofft darauf, im Frühjahr wie gewohnt weitermachen zu können. Was er bis dahin mit seiner unfreiwillig erweiterten Freizeit macht? In den Urlaub fahren, lacht er. Foto: jl/Archiv
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Morgen vorerst zum letzten Mal stöbern
Der Groß-Flohmarkt bangt weiterhin um das "Ja" / Signale fallen aber positiver als erwartet aus
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