1. Soziokulturelle Einrichtung soll das Stockholm-Areal mit Leben füllen

    Diverse Versorgungsformen unter einem Dach: Lob für das Nachnutzungskonzept, Kritik am Standort und dem Bau

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    Im Fokus der Planungen von Jukka Heymann, der sich auf Seniorenimmobilien spezialisiert hat, steht ein innovatives Wohnmodell für ältere Menschen. Das Besondere: Der Wohnpark, so der Titel, beherbergt ein Veranstaltungszentrum, mit dem er sich in die Gemeinde öffnet. 45 bis 50 Arbeitsplätze sollen entstehen. Zeitgemäßes Wohnen bedeute, älteren Menschen Sicherheit, aber auch Häuslichkeit zu geben, sagte Heymann. Deswegen sollen verschiedene Versorgungsformen unter einem Dach fungieren. In der zweiten bis vierten Etage sind 45 Servicewohnungen geplant, überwiegend mit zwei Zimmern und einer Größe von knapp 50 Quadratmetern. Für Ehepaare sind auch größere Einheiten vorgesehen. Ein Ambulanter Pflegedienst wäre im Haus stationiert, dessen Leistungen können die Bewohner individuell nutzen. Heymann sprach von einer 24-Stunden-Pflege. Die Mieten sollen finanzierbar bleiben. Auf Nachfrage von Wilfried Engelhardt (WGR) sprach der Planer von monatlich 570 Euro. Ins erste Obergeschoss können zwei Wohngemeinschaften mit je zwölf Demenzerkrankten einziehen. Im Staffelgeschoss soll es eine Tagespflege mit 20 Plätzen geben. Im Erdgeschoss entsteht ein Veranstaltungszentrum. Ein öffentliches Restaurant, gemanagt vom zukünftigen Betreiber, bietet Platz für 100 Gäste, ein großer Mehrzwecksaal sogar für bis zu 250. Stattfinden sollen nicht nur Tanzveranstaltungen für Menschen mit Demenz, Kinoabende oder Lesungen. Vereine und Privatleute können sich zum Selbstkostenpreis einmieten. Baustart könnte im Sommer 2018 sein – die Fertigstellung 15 bis 17 Monaten später. Investor und Betreiber wollte Heymann noch nicht nennen. Nur so viel: "Wir wissen, wer das Geld geben wird." Betreiber soll der "größte Anbieter im Bereich Pflege in Kiel und Umfeld" sein. Bausummen wurden nicht genannt. Die Stadt hat signalisiert, das Projekt zu unterstützen. Laut Verwaltungschef Georg Hudalla wäre es denkbar, den Saal mit einem festen Kontingent für öffentliche Veranstaltungen anzumieten. Während das Konzept selbst nur Lob generierte – Hans-Dieter Brand (SPD) sprach etwa vom "richtigen Weg"–, gefiel der Standort nicht jedem. Matthias Schellhaus (Grüne) regte an, die "überwuchtige" Erscheinung zu den Nachbarn hin anzugleichen. Heymann schätzte die Höhe auf gut 18 Meter, konkrete Zahlen lieferte er nicht. "Ich sehe nicht ein, dass da so ein Monster hin gebaut wird", monierte ein Bürger. Er sprach von einem "völlig verkehrten Bauplatz". Dem schlossen sich weitere Redner an. Marlies Weigelt befürchtete, dass der Bau an markanter Stelle zum "höchsten Gebäude Rodenbergs" mutiert. Zudem bezweifelte sie den Bedarf. Ein Alternativstandort scheidet laut Hudalla allerdings aus. Und kleiner zu bauen, so Heymann, würde das Projekt unwirtschaftlich machen. Probleme könnte noch die Parkplatzsituation bereiten. Aktuell sind 45 Stellplätze angedacht – zu wenig für Wohnungen, Gastronomie und Saalbetrieb, wie einige fanden. Auf dem Gelände ist das allerdings eine Platz- und Kostenfrage. Heymann warf Ausweichflächen in den Raum. Einstimmig empfahl der Ausschuss einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen. Das Gebäude ist kein Denkmal, kann also abgerissen werden, das Areal weder Schutz- noch Überschwemmungsgebiet. Die Öffentlichkeit soll in einer Bürgerversammlung über die Planungen informiert werden. Foto: jl

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