1. Neue Trassenpläne schrecken Suedlink-Gegner auf

    Über Apelern entlang der Autobahn 2 / Verlauf soll auf Machbarkeit untersucht werden / Verein will wachsam bleiben

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    POHLE (al). Für den inzwischen eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Verein "Contra Suedlink" ist die lokale Bedrohung einer großen Stromtrasse nicht vom Tisch. In der Jahresversammlung berichtete Vorsitzende Ute Hübner unter anderem von jüngsten Informationen des Netzbetreibers Tennet. Insbesondere der Vorschlag Thüringens haben Hübner und ihre Mitstreiter – um im Bild zu bleiben - regelrecht elektrisiert.

    An sich hatte der Verein geglaubt, seinen Eifer einstellen zu können, weil der jüngste Tennet-Vorschlag an die genehmigende Bundesnetzagentur sich auf eine Trasse östlich von Hannover konzentrierte. Doch das Land Thüringen entwarf eine Alternativroute nahe entlang der Nord-Süd-Luftlinie zwischen den Start- und Zielpunkten der geplanten Höchstspannungsleitung. Diese Variante berührt die Gemeinde Apelern und führt entlang der Autobahn 2 bis Rinteln und weiter durch Nordrhein-Westfalen. "Ich weiß zwar nicht, wie das gehen soll", kommentierte Hübner die neue Situation und verwies vor allem auf das mit Naturschutzgebieten reiche Weserbergland. So ganz abwegig scheint die Thüringer Alternative aber nicht zu sein. Der Antrag sei rechtens und mit dem gebotenen Ernst zu prüfen, hat die Vorsitzende aktuell vom Netzbetreiber erfahren. Das bedeute, dass wiederum mit Beteiligung der Bürger der mögliche Verlauf auf Machbarkeit zu untersuchen wäre. "Das zieht sich dann wieder weiter hin", bedauerte Hübner eine weitere Bauverzögerung mit der Folge, dass das Projekt immer teurer werde: "Und wir zahlen das als Stromkunden." Dabei stünden die Windräder schon lange in der Nordsee. Die ersten liefen sogar Gefahr, wieder abgebaut zu werden. Der Vorstand wurde beauftragt, gemeinsam mit der Bürgerinitiative Weserbergland gegenüber Tennet und dem Bundeswirtschaftsministerium die Bedenken gegen den Thüringen-Vorschlag zu formulieren und dies auch dem Schaumburger CDU-Bundestagsabgeordneten Maik Beermann mitzuteilen. Möglicherweise könnten sich Interessierte aus dem Raum Rinteln ebenfalls anschließen: Das Gebiet war – wie auch Ostwestfalen - von den Trassenplänen bislang überhaupt nicht betroffen. Hübner betonte, dass der Verein zunächst noch mit den vielerorts angebrachten Bannern präsent bleiben zu wollen. Sollten sich aber die Suedlink-Pläne für den hiesigen Raum erneut konkretisieren, würde der Verein sofort mit einer massiven Darstellung in der Öffentlichkeit präsent sein und um Mitglieder werben. Insgesamt wurde begrüßt, dass "Contra Suedlink e.V." dank seiner Rechtsfähigkeit anderen Bürgerinitiativen voraus sei. Überhaupt, meinte Hübner, in dem jetzt rund dreijährigen Bestehen viel erreicht zu haben: "Wir kleinen Orte Pohle, Kleinhegesdorf und Beber waren es, die als erste die Kritik an den Suedlink-Plänen aufgriffen." Erst danach hätten sich auch in anderen Kommunen Initiativen gebildet. Hübner weiter: "Wir bleiben in der Sache wachsam." Foto: al

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