1. Länger als das Ordnungsamt erlaubt

    Immer wieder kommt es vor, dass die Parteien einzelne Wahlplakate in den Ortschaften vergessen

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    ALGESDORF (jl). "Mich ärgert es, dass immer noch die Wahlplakate der AfD in der Ortsdurchfahrt hängen." Mit diesen Worten hat sich eine Algesdorferin an das Schaumburger Wochenblatt gewandt. Was sie kritisiert: Alle anderen Parteien hätten ihre Wahlwerbung entfernt. Nicht ganz. Bei einer Stippvisite in dem Rodenberger Ortsteil grienten einem, wenn auch mittlerweile ziemlich verknittert und zusammengezogen, Karsten Becker als hiesiger SPD-Landtagsabgeordneter und auf der anderen Seite Ministerpräsident Stephan Weil entgegen. Ihre Pappschilder hingen, aus Rodenberg kommend, kurz vor der zweiten Linkskurve. Die der AfD waren indes schon verschwunden. Das Kuriose: Wahlplakate müssen innerhalb einer Woche nach der Wahl entfernt worden seien. So schreibt es die Stadt Rodenberg für ihr Gebiet vor, wie das Ordnungsamt auf SW-Nachfrage bestätigt. Und: Der Hinweis stehe in jeder ausgestellten Genehmigung für beantragte Wahlwerbung. Laut Ordnungsamt sind aber länger als erlaubt hängende Poster nichts Ungewöhnliches. "Das kommt immer wieder vor", sagt eine Mitarbeiterin. Sollte nach mehrmaliger Aufforderung allerdings immer noch nichts geschehen, bliebe in letzter Konsequenz nur die kostenpflichtige "Räumung" durch den Bauhof. Dazu sei es bisher aber nach Wissen der Mitarbeiterin noch nicht gekommen. "Wir probieren es immer auf dem guten Wege."Jetzt sind alle Plakate in Algesdorf abgenommen worden. Für den Rodenberger SPD-Ortsverband räumt dessen Vorsitzende Anja Niedenzu unverhohlen ein, dass das letzte Exemplare schlichtweg übersehen worden ist: "Da wir mit drei Gruppen aufgehängt haben, kann es natürlich passieren, dass andere Genossen die Plakate abnehmen und dann etwas übersehen wird." Daniel Carl, Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Nienburg-Schaumburg, findet nicht die drei Plakate in Algesdorf "skandalös", sondern den Diebstahl von mehr als der Hälfte der insgesamt 5.000 AfD-Plakate zwischen Hoya und Rinteln. In verschiedenen Gemeinden hätte die Alternative für Deutschland je Wahl mehrfach plakatieren müssen. "Insofern stellt Algesdorf ein positives Beispiel für ein demokratisches Verständnis dar", so Carl. Denn dort sei auch nach der Wahl kein Plakat gestohlen worden.

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