STADTHAGEN (bb). Der Förderverein ehemalige Synagoge Stadthagen lädt für den 24. November zur Lesung mit dem israelischen Journalisten Igal Avidan, der sein Buch "Mod Helmy" in der Synagoge vorstellt. Im Buch geht es um den arabischen Arzt mit dem titelgebenden Namen, der in Berlin während der NS-Zeit jüdische Menschen rettete.
Ab 19.30 Uhr beginnt die Lesung, in der Autor Igal Avidan sein Buch vorstellt, das die einzigartige Geschichte von Mod (Mohamed) Helmy nachzeichnet. Helmy kam 1922 als ägyptischer Student nach Berlin, promovierte 1937. Nach Beginn des Krieges zwischenzeitlich interniert und als "Nichtarier" bald von der Arbeit im öffentlichen Dienst ausgeschlossen, konnte er als Vertretung eines Arztes 1941 in einer eigenen Praxis Patienten behandeln. Obwohl selbst unter Beobachtung half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Für seine Rettungstaten wurde Mod Helmy als bislang einziger Araber in Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und verfasste das Buch "Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete". Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.