HANNOVER (bb). Nach der ersten Klatsche im Saisonverlauf gilt es für Hannover 96, umgehend zur gewohnten Stabilität zurückzufinden. Dazu ergibt sich bereits am Freitag die Gelegenheit, wenn Hannover um 20.30 Uhr im eigenen Stadion zum Aufsteigerduell gegen den VfB Stuttgart antritt. Mit der 0:4-Pleite bei den Bremern küsste 96 am vergangenen Wochenende die schwer angeschlagene Werder-Mannschaft wieder wach. Die Gastgeber zeigten von Beginn an, dass sie sich viel vorgenommen hatten und spielten mutig nach vorn. Bremen übernahm das Kommando, während 96 abwartend agierte. Viele Chancen spielte Werder sich zunächst nicht heraus, 96 gelang es allerdings auch kaum, Gegenstöße zu setzen. Als 96 etwas besser aufkam, eröffnete Pirmin Schwegler durch einen Leichtsinnsfehler den Bremern die Möglichkeit zur Führung, welche diese prompt nutzten. Kurz nach dem Wiederanpfiff ließen die Hannoveraner zwei günstige Chancen zum Ausgleich liegen. Als aber Sebastian Maier nochmals folgenreich patzte und Bremen auf 2:0 erhöhte, war die Begegnung gelaufen. Bremen drehte befreit auf, 96 verlor die Ordnung und kassierte nach bisher sehr stabilen Leistungen erstmals in dieser Serie eine echte Klatsche. Gerade Max Kruse war von den 96ern nicht mehr zu halten. Die Niederlage gegen abstiegsbedrohte Bremer ist bitter. Auch wenn die Distanz zur Abstiegszone groß bleibt, Bremen ist nun wiederbelebt, schöpft Hoffnung und könnte bald zum Konkurrenten im Kampf um den Erhalt einer Position im Tabellenmittelfeld werden. Ein Unentschieden hätte 96 ungemein weitergeholfen. Durch die Enttäuschung ist die bisher starke Saisonleistung jedoch nicht entwertet. 96 bewahrt eine komfortable Position, die es nun wieder zu untermauern gilt.
Dazu ergibt sich Freitag die Gelegenheit, wenn der Mitaufsteiger aus Stuttgart nach Hannover reist. Der VfB bewegt sich mit zwei Punkten weniger als 96 ebenfalls im Tabellenmittelfeld. Daheim sind die Stuttgarter stark, auswärts allerdings haben sie bisher nicht einen einzigen Punkt geholt. Nun sollte 96 es unbedingt vermeiden, nach der Niederlage gegen Bremen auch zum Aufbaugegner gegen Stuttgart zu werden. Die Stuttgarter setzten sich zuletzt mit 2:1 gegen Borussia Dortmund durch. Mit einem Sieg könnten sie 96 überholen. Für Hannover gilt es, im eigenen Stadion zuerst einmal sicher zu stehen und einfach Fehler zu vermeiden, welche den Gegner zum Konterspiel einladen. Mit Ausnahme von Bremen war die Elf von Trainer André Breitenreiter bisher für jeden Gegner unangenehm zu bespielen. Daran muss die Mannschaft nun anknüpfen. Breitenreiter war in der Abwehrreihe gegen Bremen zu vielen Umstellungen gezwungen. Möglicherweise sind mit Waldemar Anton und Julian Korb am Freitag wichtige Akteure wieder fit, die mit eingeschliffenen Automatismen für eine bessere Absicherung sorgen. Die angeschlagene Offensivkraft Ihlas Bebou kam in Bremen von der Ersatzbank und könnte gegen Stuttgart möglicherweise wieder in die Startelf rücken. Im Finale der vergangenen Zweitliga-Saison trafen Stuttgart und Hannover letztmals aufeinander, damals endete die Partie mit dem wichtigen 1:0-Sieg für Hannover.Foto: archiv bb