1. Verzicht auf extern erstelltes Integrationskonzept

    Hauptamtliche Stelle für Integrationsarbeit empfohlen

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    STADTHAGEN (bb). Die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Sport und Kultur des Stadthäger Stadtrates haben sich für den Verzicht auf die bisher geplante Entwicklung eines Integrationskonzeptes durch ein externes Fachbüro ausgesprochen. Ein Workshop mit örtlichen Akteuren, der sich für eine hauptamtliche, koordinierende Stelle für diesen Bereich aussprach, habe bereits wichtige Erkenntnisse für die Ausrichtung der Integrationsarbeit in Stadthagen geliefert, so der Tenor der Ausschussmitglieder. Auf deren Grundlage soll die Verwaltung nun zunächst ein Stellenprofil für einen solchen Integrationsbeauftragten erarbeiten. Der Ausschussvorsitzende Thomas Pawlik (SPD), ordnete den Workshop mit rund 20 Teilnehmern von heimischen mit dem Thema Integration befassten Akteuren beispielsweise von AWO, Diakonie, des Landkreises, aus Stadtverwaltung, Ratsfraktionen und städtischem Integrationsbeirat als "gelungene Veranstaltung" mit einem Zusammenwirken "auf Augenhöhe" ein. Günes Tezcan, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, hatte zuvor über die Ergebnisse des Arbeitstreffens informiert. Die Teilnehmer seien zu dem Schluss gekommen, dass Stadthagen einer hauptamtlichen, koordinierenden Stelle für den Bereich Integration bedürfe. Dazu hätten sie erklärt, dass eine halbe Stelle für die zu leistende Arbeit und der Vielzahl der zu vernetzenden Akteure nicht ausreiche, so Tezcan. Sie hätten für eine Fortsetzung des im Workshop gestarteten Dialogs plädiert, offenbar bestehe ein Bedarf nach intensivem Austausch. Tezcan gab einen Überblick über die Gesamtheit der beim Treffen herausgearbeiteten Punkte, die für eine Optimierung der Integrationsarbeit nötig seien, von der Schaffung einer Gesamtkoordination bis hin zur passgenauen Entwicklung von Angeboten für und mit Jugendlichen. Rolf Rösemeier-Tietjen (Grüne) hielt anschließend für die Mehrheitsgruppe SPD/Grüne/FDP fest, dass im Workshop wertvolle Ergebnisse erarbeitet worden seien. Die Veranstaltung habe wichtige Ziele und Wege zur Verwirklichung von Integration aufgezeigt. Damit sei die Vergabe der Erarbeitung eines Integrationskonzeptes an ein externes Büro nicht mehr nötig. Nun sei die Verwaltung gefragt, auf Grundlage der Arbeitsergebnisse zunächst ein Profil für die Stelle eines solchen Integrationsbeauftragten zu erarbeiten. Ursula Schweer von der CDU stimmte zu, dass die Erstellung einer entsprechenden Vorlage sinnvoll sei. Zu prüfen sei, ob die Aufgabe nicht vorerst auf Grundlage einer halben Stelle zu bewältigen sei. Sahide Kömür von WIR betonte die Bedeutung raschen Handelns. "Für uns ist wichtig, dass es vorangeht", hielt sie fest. Ute Hartmann-Höhnke (SPD) und Lothar Biege (FDP) betonten, dass sich das Verfahren "Workshop" unter Einbindung von örtlichen Experten als bewährtes Instrument erwiesen habe. Für die Finanzierung der nun in der Diskussion stehenden Stelle sei die Möglichkeit der Unterstützung durch Fördergelder zu prüfen. Rösemeier-Tietjen hielt fest, dass es sich bei der Integration um eine strategische Aufgabe handle, trotz Sparzwängen müsse dann hierzu auch Geld in die Hand genommen werden. Kerstin Blome-Soontiens (SPD) ergänzte, die Koordination der Integrationsbemühungen sei in der Verwaltung zentral über den Ressorts zu verankern. "Das ist Chefsache", betonte sie.

    Der Ausschuss beschloss einstimmig, auf die Erstellung eines Integrationskonzeptes durch ein externes Büro zu verzichten. Die für die Auftragserteilung vorgesehen Summe von 15.000 wird so eingespart. Die Verwaltung erhielt nun den Auftrag, eine Stellenbeschreibung samt Kostenkalkulation für einen Integrationsbeauftragten zu erarbeiten. Diese Vorlage soll dann als Grundlage für die weitere Beratung über die Schaffung einer solchen Stelle dienen.

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