APELERN (al). Die ausnahmslos mit Komödien befasste Laienspielgruppe Apelern muss derzeit ein Drama erleben. Die beiden bislang angemieteten Garagen auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Straßenmeisterei sind ihr vom neuen Eigentümer gekündigt worden. Nun ist guter Rat teuer: Die zahlreichen Requisiten und Bühnenteile müssen einen neuen Platz finden.
"Die stehen bald auf der Straße", befand der Vorsitzende des Apelerner Ausschusses für Soziales, Sport und Fremdenverkehr, Heinrich Rust (CDU). Dem Gremium lag die Bitte der Theaterleute vor, eine Doppelgarage mit einer Höhe von drei Metern und einer Tiefe von neun Metern zu bauen – direkt auf der bisherigen Zufahrt zum Betriebsgelände. Diese Fläche befindet sich im Besitz der Gemeinde. Hintergrund des Dilemmas ist ein Eigentümerwechsel. Vor sieben Jahren hatte Apelern den gesamten Komplex erworben. Das ehemalige Büro- und Schulungsgebäude wurde zur "Kulturschmiede", die mehrere Vereine nutzen. Der rückwärtige Teil wurde komplett vermietet, darunter zwei Garagen an die Laienspieler. Doch vor einigen Monaten verkaufte die Gemeinde das Areal an zwei örtliche Gewerbetreibende. Einer von ihnen schickte den Laienspielern die kurzfristige Kündigung ins Haus – wegen Eigenbedarfs. Deshalb baten sie um den Bau einer neuen Garage, die sie langfristig anmieten wollen. Daniela Kastning (WGA) konnte dem Vorschlag Positives abgewinnen: Nach zehn Jahren sei die Investition finanziert und dem Verein geholfen. Doch Gemeindedirektor Sven Janisch zeigte sich zurückhaltend. Ein Standardgebäude koste 12.000 Euro zuzüglich Fundament und Montage. Nicht die Länge des Unterstands sei das Problem, sondern die gewünschte Höhe. Das sei ein Sondermaß. Vorsitzender Rust nickte. Er habe der Gruppe spontan eine von ihm nicht benötigte Scheune angeboten; doch sei das an den Größenbedingungen gescheitert. Das bestätigte auch Vorstandsmitglied Jens-Peter Hirt dem Ausschuss. Dieser schilderte die aktuelle Not und den Bedarf, in der Nähe des Übungsraums in der Kulturschmiede auch die Requisiten zu wissen. "Den Platz kennen wir gut", bemerkte er, "wir haben an der Einfahrt immer die Grünpflege besorgt". Eine mögliche Zwischenlösung deutete Janisch mit Blick auf den Lauenauer Gewerbepark an. "Aber diesen Raum kennen wir noch nicht", erwiderte Hirt. Einstimmig verlangte der Ausschuss, die mögliche Alternative in Lauenau zu prüfen. Zugleich soll die Verwaltung die Kosten für eine Garage in gewünschter Größe ermitteln. Foto: al