LANDKREIS/STADTHAGEN (bb). Rund 250 Gäste haben bei der 17. Schaumburger Börsennacht der Sparkasse Schaumburg in der Kundenhalle der Stadthäger Geschäftsstelle Informationen sowohl zur wirtschaftlichen Entwicklung im Landkreis als auch deutschland- und weltweit sammeln können. Torsten Windels, Chefvolkswirt der Norddeutschen Landesbank, berichtete als Hauptreferent zwar von einer stabilen konjunkturellen Entwicklung in vielen der großen Volkswirtschaften, für ein Ende der Niedrigzinspolitik in naher Zukunft machte er jedoch wenig Hoffnung (nebenstehend). Genau diese macht der Sparkasse Schaumburg wie den anderen Banken in Europa zu schaffen, wie der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Stefan Nottmeier in seiner Begrüßung hervorhob. Der Zinsertrag spiele für die Sparkasse eine entscheidende Rolle. Beim niedrigen derzeitigen Zinsniveau müsse ein gewisser Ausgleich geschaffen werden. Dazu habe sich die Sparkasse zu einer Erhöhung der Kontogebühren im Giro-Bereich entschlossen. Der ersten seit 2003, wie Nottmeier hinzufügte. Mit einem großen Apparat zur Kundenbetreuung, einem engen Filialnetz vor Ort, könne die Sparkasse eben nicht als "billiger Jakob" agieren. Erfreulich sei, dass die Kunden offenbar die Gesamtzusammenhänge sähen, die Maßnahmen würden auf eine hohe Akzeptanz treffen. Anders als die Direktbanken engagiere sich die Sparkasse mit der Förderung von Sport, Kunst, Sozialem und Kultur in der Region. Die enge Verbindung "liegt in unserer Genetik". "Funktioniert die Region, geht es auch der Sparkasse gut", hielt Nottmeier fest. Landrat Jörg Farr erklärte in seinem Redebeitrag, dass er die Region Schaumburg auf einem wirtschaftlich erfolgreichen Weg sehe. Nachdem der Landkreis im Rahmen eines Strukturwandels industrielle Arbeitsplätze verloren habe, sei seit einigen Jahren eine deutliche Aufwärtsentwicklung zu sehen. Die Firmen würden investieren und nicht nur an der A2 sondern auch in vielen anderen Bereichen im Schaumburger Land. Erstmals seit langem seien Landkreis und Gemeinden wieder an einem Punkt, an dem sie über die Ausweisungen neuer Gewerbegebiete nachdenken würden, weil die vorhandenen kaum noch Raum zu Expansion und Ansiedlung böten. Der Aufwärtstrend schlage sich in einem Rückgang der Arbeitslosenquote und in einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse als auch der Gewerbesteuern nieder. Er werde von Land und Landkreis mit gezielter Wirtschaftsförderung unterstützt. Kritischer Punkt für die Fortführung des Aufschwungs sei die Frage, ob es in Zukunft gelinge, die Arbeitsplätze mit qualifizierten Kräften zu besetzen. Auch deshalb engagiere sich der Landkreis intensiv für ein breitgefächertes Schulangebot und den Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf. Nach den Beiträgen von Farr, Nottmeier und Windels präsentierten sich Schaumburger Unternehmer in einer Podiumsdiskussion unter der Moderation des Chefredakteurs der Schaumburger Nachrichten Marc Fügmann (nebenstehend).Foto: bb
-
"Rasche Zinswende ist wenig wahrscheinlich"
Schaumburger Börsennacht der Sparkasse mit rund 250 Gästen / Maßnahmen der Sparkasse treffen auf eine hohe Akzeptanz
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum