LINDHORST (bt). Die Sorge war Otto Groote anzumerken. "Ich singe viele unserer Lieder in plattdeutscher Sprache", sagte der Musiker zu Beginn des Konzerts des Otto Groote Ensembles im Museumscafé"Zum Pferdestall" in Lindhorst. "Mein Plattdeutsch ist ostfriesisches Platt, das ist anders als euer Platt," formulierte er an die 56 Konzertbesucher gewandt. "Ich weiß nicht, ob ihr das versteht", meinte er augenzwinkernd. Vorsichtshalber wollten die drei aber die Hälfte der Lieder in hochdeutscher Sprache vortragen. Sprach’s, die drei Musiker des Ensembles griffen in die Saiten und starteten ein rund zweistündiges Konzert mit Folksongs, die fast alle irgendwie einen Bezug zum Meer aufwiesen.
Das Otto Groote Ensemble, das sind Matthias Malcher, Ralf Strotmann und natürlich Otto Groote, ein klassischer Singer/Songwriter, im Ensemble zuständig für Gesang, Gitarre, die Songauswahl und das "Lieder machen". Malcher ist Gitarrist, Banjospieler und Harmoniesänger. Einen Teil der später vertonten Texte für das Repertoire der Band steuert er bei, oft in Form von Gedichten. Für den "Super Beat" ist Strotmann verantwortlich, der Mann mit dem Bass, erzählt Groote. Mit ihren überwiegend sanften Rhythmen, eingehüllt in Poesie und Musik, entführten die drei ihre Zuhörer in eine andere Welt. Sie erzählten in ihren Beiträgen Geschichten vom Fährmann, vom "großen Wasser", Hafen, Ufer und dem ach so launischen Wetter. Jacques Brels "Amsterdam" erklang auf Plattdeutsch nicht weniger intensiv und einfühlsam als im Original. Die Zuhörer zeigten sich gefesselt von der Musik, von dem virtuosen Gitarrenspiel und dem Zusammenspiel der drei Musiker. Diese, so stellte Groote klar, kommen gerne nach Lindhorst und treten besonders gerne in dem kleinen Café auf. Die Räumlichkeiten böten eine "unglaublich schöne Atmosphäre", bekannte er Caféhaus-Betreiber Reinhard Falke kündigte an, dass zukünftig ausschließlich die zum Kultcafé umbenannten Räumlichkeiten für Konzerte dieser Art genutzt werden. Maximal fünfzig Zuhörer finden darin Platz, betonte er. 650 Euro seien jeweils als Budget für solch einen Auftritt vorgesehen. In diesem Rahmen müssten sich die Kosten der Auftritte und Gastspiele bewegen. Auch das Groote-Ensemble habe sich dem angepasst, um überhaupt hier auftreten zu können. Der Saal von Hof Gümmer käme nicht mehr infrage, die zu zahlende Miete sei einfach zu hoch. Foto: bt