1. Den Schlüssel gibt es auch ohne Bürgermeister

    Apelern befindet sich in Narrenhand / Sessionseröffnung mit über hundert Akteuren / Thum rügt den Jugendpräsidenten

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    APELERN (al). Endlich haben Apelerns Karnevalisten wieder ihre Narrenkappen aus dem Schrank holen können. Mit einem Aufmarsch von über hundert Akteuren eröffneten sie die neue Session, die Ende Januar mit Prunksitzungen ihren Höhepunkt erreicht. Am vergangenen Wochenende hat dafür der Kartenvorverkauf begonnen.

    11.11., 19.11 Uhr: Pünktlich schallt der Narhallamarsch durch den völlig überfüllten Saal im Hotel "Zum alten Friederich". Garde, Elferrat und eine kaum übersehbare Schar von Tänzerinnen marschiert ein. "Ein ganz tolles Bild", schwärmt Präsident Karl-Heinz Thum unter zustimmendem Nicken des Publikums. Dann spielt er einen ersten Trumpf aus: Alle drei Bürgermeister waren nicht anwesend. Während Ratsvorsitzender Andreas Kölle seinen 60. Geburtstag feierte, hatten auch die beiden Stellvertreter Urlaub oder andere Gründe. "Wie kann man am 11.11. nur Urlaub machen", grummelte Thum, um sogleich etwas kleinlaut fortzufahren: Am Aschermittwoch werden auch er und sein Stellvertreter nicht da sein, wenn der obligate Schlüssel wieder an die Offiziellen ausgehändigt wird. Jetzt rückte Gemeindedirektor Sven Janisch brav das hölzerne Zeichen der Macht heraus: "Apelern ohne Karneval ist wie Currywurst ohne Pommes", sorgte er für die erste Lachsalve. Den hiesigen Verantwortlichen aber dürfte das Lachen wohl bald vergehen: "Die Gemeindepolitik hat euch doch in den letzten Monaten genug Stoff für die neue Session geliefert", fürchtete er bereits markige Sprüche. Thum aber rügte eher den Jugendpräsidenten Hannes Struckmeier und dessen Unpünktlichkeit, als er ihm anstelle eines Schlüssels dessen Amtskette verlieh. Aber der Nachwuchs erwies sich als schlagfertig: Er habe erst noch eine Hose kaufen und seine Schuhe putzen müssen. Der Präsident, der in dieser Funktion auch an der Spitze des Landesverbands steht, zog einen Vergleich Apelerns mit Hannover: Dort war am Morgen ebenfalls mit einer "Supereröffnung" die Narrenschar ins Rathaus eingezogen. "Doch dann gingen gleich alle wieder nach Hause", bedauerte er. In Apelern war das natürlich anders: Einigen Tanzdarbietungen folgte noch eine lange Disko-Nacht. Foto: al

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