RODENBERG (jl). Es ist keine gewöhnliche Bauausschusssitzung am morgigen Donnerstag, 16. November. Die Fachgremien der Stadt und der Samtgemeinde tagen gemeinsam und suchen das Gespräch mit der Öffentlichkeit. Das Thema: der B-65-Ausbau. Geplant ist ein Bürgerforum, wie es Bad Nenndorf bereits Anfang Mai in der Wandelhalle veranstaltet hat. "Wir wollen aufzeigen, was gerade diskutiert wird", sagt Baufachbereichsleiter Jörg Döpke, der mit Verwaltungschef Georg Hudalla die Werbetrommeln für den Abend rührt. Schließlich bietet die Aula der IGS vielen Zuhörern Platz. Beginn ist um 19 Uhr.
Der damalige Eindruck, alles sei untereinander schon besprochen, stimmt laut Döpke nicht. Er stellt klar: "Eine öffentliche Beratung gab es in Rodenberg bisher noch nicht." Einzig die Anfrage auf Kostenbeteiligung aus Bad Nenndorf hatte die Deisterstadt erreicht. Die lehnt sie aber ab, weil sie keine rechtliche Verpflichtung begründen könne. "Wir sind noch in keinem formellen Verfahren", betont Döpke. Auf Wunsch der örtlichen Politik will die Verwaltung nun über den Sachstand informieren. Das tut sie nicht selbst, die Planungshoheit liegt bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (Geschäftsbereich Hameln). Vertreter werden mit dem Landkreis Auskunft geben. "Den Straßenplanern ist bekannt, dass Vorbehalte bestehen", meint Döpke. Bürger haben die Gelegenheit zur Bewertung. Hinweise sollen protokolliert und der Verkehrsbehörde für weitere Planungen an die Hand gegeben werden. Hudalla macht keinen Hehl daraus, dass das Thema schwierig sei. "Die Alternativen fehlen mir", sagt der Verwaltungschef einerseits. Die "traditionelle Achse" von Rodenberg nach Bad Nenndorf sehe er lieber gestärkt als geschwächt. Andererseits müsse etwas geplant werden. "Wir leben von der Infrastruktur." Erste Diskussionen zum Ausbau der B 65 liegen 15 Jahre zurück. Mehrere Varianten hat die Straßenbehörde seither vorgelegt. "Seit 1998 haben wir regelmäßig gefordert, den Anschluss Nord der Bundesstraße 442 zu verbessern", sagt der Fachleiter. Als Beispiel nennt er eine Kreisel- oder Vorfahrtslösung an dem Punkt, an dem die Allee auf die B 442 stößt. Nach jetziger Planung würde die Bundesstraße auf Höhe der Feldstraße geradeaus weiter geführt und an einen neuen vorgelagerten Knotenpunkt angeschlossen. Döpke erwartet verlässliche Informationen sowie Bewertungen zum Emissionsschutz und Landschaftsverbrauch. Auch die Verkehrsbelastung in Algesdorf wird Thema sein. Hudalla spricht zwar von einem "weiten Spannungsfeld", betont aber auch gleichzeitig: "Wir rufen nicht zur Verweigerung auf." Foto: jl