WIEDENSAHL/LANDKREIS (bb). Rund 30.000 Gäste hat der traditionelle Martini-Markt in Wiedensahl auch in diesem Jahr auf die Beine gebracht. Bei mildem Herbstwetter schlenderte diese über den 1,6 Kilometer langen Abschnitt der Hauptstraße des Fleckens, der gesäumt von mehr als 300 Ständen eine gewaltige Produktauswahl von der "Panzerglas-Beklebung" für das Handy über die Eichsfelder Mettwurst bis hin zum Traktor bot.
"Ihr habt einen tollen Markt auf die Beine gestellt und eure Feuerprobe mit Bravour bestanden", lobte die Wiedensahler Bürgermeisterin Anneliese Albrecht den neuen Marktmeister Arend Oetker und dessen Stellvertreter Ernst-Heinrich Pöhler beim offiziellen Marktfrühstück im Pfarrhaus. Erstmals hatte das Duo die Großveranstaltung organisiert. Einige neue Stände seien in diesem Jahr dabei. "Was den Markt 2018 angeht, ist mir nicht bange. Ihr macht das schon", hielt Anneliese Albrecht fest. Die Bürgermeisterin verabschiedete Jürgen Ronnenberg, der sich 25 Jahre als Kassierer auf dem Markt engagiert hatte und hob die umfangreiche Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft hervor. Die vielen Helfer hätten dazu beigetragen, dass sich der Wiedensahler Heiratsmarkt zum größten Eintagesmarkt Norddeutschlands entwickelt habe. Nach Fassbieranstich und offizieller Eröffnung brach die Bürgermeisterin mit den geladenen Gästen zum Gang über die Marktmeile auf. Dort waren bereits Tausende unterwegs, um sich an den Ständen der Händler nach Interessantem umzusehen und die Atmosphäre zu genießen. So pries etwa einer die Vorteile eines Salat/Gemüse-Schneidesystems an, mit dem sich Tomate, Gurke, Zwiebel oder auch Fleischwurst in Windeseile zerkleinern lassen würden. Nicht ohne während der Vorführung auf die Gefahren des rasiermesserscharfen, integrierten Hobels hinzuweisen. "Die Finger werden immer kürzer, das Gesicht wird immer länger", umschrieb er die Folgen eines unvorsichtigen Gebrauchs. Entsprechend empfehlenswert sei die Nutzung des mitgelieferten Handschutzes, erklärte er den umstehenden potentiellen Käufern. Räucherfisch und Südfrüchte, Aufsitzmäher und Hosenknopf, Kinderspielzeug und Kaminofen, japanisches Heilpflanzenöl und Bratpfanne, Mütze und Heizungsbürste, die Gesamtauswahl der angebotenen Waren war auf dem Markt wie stets gewaltig. Neben dem Einkaufsbummel eröffnet die Großveranstaltung jedoch auch stets die Möglichkeit zur Begegnung. Bekannte und Freunde trafen sich an den Imbiss- und Getränkeständen zum Plausch und um mit warmen oder kalten Getränken anzustoßen. Viele ließen den Marktbesuch zur Abendzeit in einer fröhlichen Fete in einer der Gaststätten oder den Partyzelten ausklingen. Am nächsten Morgen würden dann gewöhnlich schon die ersten E-Mails im Gemeindebüro Wiedensahls einlaufen, von Händlern, die sich für einen Platz beim Markt im Jahr 2018 bewerben würden, erklärte Anneliese Albrecht. Nach dem Markt sei in Wiedensahl immer auch vor dem Markt, so die Bürgermeisterin.Foto: bb