BÜCKEBURG (jh). In dem Klassenraum der Klasse für Gestaltungstechnik haben sich die Schüler auf das Interview mit dem Rintelner Fotografen Christopher Dietrich vorbereitet. Für ihre eigens gestaltete Zeitungsseite "Bildende Kunst in Schaumburg", die die Blindowschüler in Kooperation mit dem Schaumburger Wochenblatt alle zwei Wochen entwerfen, wollen sie ein Portrait-Steckbrief des Fotografen erstellen. "Natürlich habe ich mich etwas auf heute vorbereitet", sagt Dietrich mit Blick auf seine Notizen im Laptop. 1987 ist Christopher Dietrich in Rinteln geboren worden und hat dort 2015 mit seinem Partner die Bilbearbeitungsfirma "Taydoo" gegründet. Seine ersten Schritte in der Fotografie machte der studierte Wirtschaftsingenieur mit Auftragsarbeiten, wie Portraifotos und Hochzeitsbildern. Die Idee für seine Firma kam ihm, als er feststellte, wie arbeits- und zeitintensiv das anschließende bearbeiten der Fotos ist. " Das muss doch einfacher und schneller gehen!, habe ich gedacht." Auf der Firmenseite www.taydoo.de verkauft seine Firma heute vorentwickelte Filter für Fotos und sogenannte "Overlays", also Fotos und Effekte, die digital über die neuen Fotografien gelegt werden können. Anhand der von ihm mitgebrachten bearbeiteten Fotografien erklärt er den Schülern, wo er welche Dinge eingefügt bzw. retuschiert hat. "Zielgruppe für unsere Produkte sind die Hobbyfotografen. Wir möchten ihnen die Bildbearbeitung erleitern und für Zeitersparnis sorgen. Ich sehe die Fotografie als digitales malen mit unendlichen Möglichkeiten", sagt er.
Nachdem das Interview von Christopher Dietrich beedet ist, betritt Bildhauer Karsten Baltes den Kursraum. Er trägt einen großen Ordner mit Fotos seiner in Stein gemeißelten Skulpturen und einige Werkzeuge unter dem Arm. Der gebürtige Obernkirchener hat den Beruf des Steinmetz gelernt. Seine Tätigkeit in der Steinbildhauerei beruht auf autodidaktischer Aneignung. "Ich glaube, das war mein intellektueller Anspruch, der mich dazu getrieben hat. Ich wollte mehr Kreativität in meiner Arbeit haben", erklärt Baltes. Das in Bückeburg wohl bekannteste Werk des Bildhauers ist "der Bücki" in der Fußgängerzone. Seit 1992 spuckt dort ein Drache aus Sandstein Wasser in den Brunnen. "Sandstein und der Thüster Kalkstein sind so meine Materialien. Es passt, da die meisten meiner Kunden aus dem Schaumburger Land kommen", sagt er. Momentan sind einige seiner Arbeiten auf der Ausstellung "Nachbars Kunst" in Rehburg-Loccum zu sehen. In der kommenden "Bildende Kunst in SHG"- Ausgabe am Mittwoch wird das Portrait von Karsten Baltes zu lesen sein. Foto: jh