RODENBERG (jl). Es ist eine Aktion, die mit Plastiksammeln Leben rettet: "Deckel gegen Polio" heißt sie und animiert bundesweit dazu, die Kunststoffdeckel von Pfandflaschen nicht wegzuschmeißen, sondern abzugeben und damit Impfungen gegen die Kinderlähmung in Entwicklungsländern zu finanzieren. Die IGS Rodenberg beteiligt sich nicht nur an dem Projekt, sie hat jetzt sogar erstmals einen internen Schulpreis als Motivationsschub verliehen. Seit Schuljahresbeginn sammeln die Schüler fleißig die Deckel, zählen diese aus und bringen sie in eine der bundesweiten Sammelstellen. Diese verkaufen die runden Plastikteile später und ermöglichen von dem Erlös die lebenswichtigen Polio-Impfungen. Um die Sammelbereitschaft an der hiesigen Bildungseinrichtung noch zu steigern, haben die 24 Achtklässler des Wahlpflichtkurses "Gesundheit und Umwelt" eigens ein Konzept entwickelt: Sie riefen einen schulinternen Wettbewerb unter den Klassen ins Leben. Die Gewinnerklasse schaffte es auf stolze 8.780 Deckel. Dafür gab es eine Urkunde und sogar einen Wanderpokal.
Der bisherige Erfolg des "Wettkampfs" für den guten Zweck spricht für sich. "Allein im ersten Durchgang kamen 23.289 Deckel zusammen", freut sich Schulleiterin Heike Bode-Vogt. Das entspricht 47 Impfungen gegen die hochansteckende Krankheit. Denn 500 verkaufte Deckel braucht es für ein Leben ohne Kinderlähmung. Insgesamt rund 153.500 Schluckimpfungen konnten laut der Homepage der Initiative "Deckel drauf" mit der Aktion bereits durchgeführt werden. Das macht unterm Strich mehr als 76,7 Millionen abgegebene Plastikdeckel. "Das Projekt hat einen wunderbaren Nebeneffekt", sagt Bode-Vogt. "Die Kinder und Jugendlichen übernehmen nicht nur Verantwortung für sich und die Welt, sondern erkennen auch, welche Wirkungskraft von ihnen ausgehen kann." Wichtig dabei: Die Rodenberger IGS ist keine Abgabestelle. Diese Stellen und weitere Informationen finden Interessierte online unter www.deckel-gegen-polio.de. Foto: jl/privat