1. Bühne frei für das Schräge

    Premiere der Theaterkiste: "Happy Hour"-Gesellschaft sorgt für Lachsalven

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    WALTRINGHAUSEN (jl). Sie haben im Rampenlicht hemmungslos getrunken, gesungen und gewitzelt – und damit für Lachsalven vor der Bühne gesorgt. Die Laienschauspieler der Theaterkiste liefen bei der ausverkauften Premiere ihres neuen Stücks wieder zu Höchstform auf und zeigten, wie komisch das Leben zur "Happy Hour" im "Happy Day" sein kann. In dem Gasthaus, natürlich wieder im beschaulichen Bad Nenndorf beheimatet, kumulierte das Schräge.

    Wer sich über die zahlreichen Gemälde wunderte – die Crew um Petra Röhrbein hatte wieder einmal keine Mühen für das Bühnenbild gescheut –, wurde später aufgeklärt. Das sind Uschis "wilde Werke". Die hat die Wirtin als Erinnerung zum Beispiel an das erste Date mit ihrem Mann Kuddel oder an die Jungen ihrer Katze an die Hauswand gemalt. Das perfekte Ambiente für die illustre Gesellschaft um die Glanz bringende Prostituierte Lilo, Bordellbesitzer Johnny Waker, den verträumten Moritz, ein verkapptes Musikgenie, das seit fünf Jahren im Hotel wohnt, und eine nackte Sonnenanbeterin. Vor allem die sektschlürfende Eva – brillant gespielt von Martina Kriete – attackierte die Lachmuskeln. Immer lachend und das rote Handtäschchen schwingend, dackelte sie auf die Bühne, um einen Reigen an Wortwitzen ("Warst du bergsteigen? Du siehst so heruntergekommen aus") in die Runde zu feuern. Wirt Kuddel, der mit reimenden "Geistesblitzen" parlierte, fasste zusammen: "Wenn wir jedem, der Blödsinn labert, den Zutritt verbieten würden, wäre es sehr ruhig hier." Für nicht weniger Lachsalven sorgte der Versuch von Meinhard, bekannt aus der Villa "Schau ins Land", mit einem von Julian gekochten Drei-Gänge-Menü bei Sofia zu landen. Während Michael Zeuschner als versteckter Koch hinterm Sessel mit ganzem Körpereinsatz zum Pantomime-Künstler mutierte, begeisterte Thomas Volpini herrlich unbeholfen beim Raten. Spätestens als er das zu Bodenwerfen seines Freundes als "Eier aus Bodenhaltung" deutete, war es jauchzend um das Publikum geschehen. Nach einer kräftesammelnden Pause konnte es weiter mitmachen. Sein Einsatz war beim Rudelsingen gefragt, den es unter Anleitung von Musikgenie Ulf Lärchenhügel klasse ablieferte. Und dann traf sich auch noch das einstige "Dreamteam aus dem Schülerwohnheim" im "Happy Day". Das Gefühlschaos war perfekt – und die Premiere auch. Foto: jl

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