STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Bei der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen der Schaumburg Initiative gegen Arbeitslosigkeit (Siga) hat Landrat Jörg Farr die Entwicklung und Bedeutung der Siga für den Landkreis zusammengefasst: "Das ist eine Erfolgsgeschichte, die von unschätzbarem Wert ist." Mit rund 150 geladenen Gästen beging die Siga das Jubiläum in ihrer "Galerie Vielfalt" in Stadthagen. Rudolf Krewer, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, erklärte in seiner Begrüßung, dass die Gründung der Siga eigentlich schon vor 21 Jahren erfolgt sei. 2016 sei das Mitarbeiter-Team jedoch durch die Umwandlung der Initiative von einem Verein zu einer Genossenschaft derart eingespannt gewesen, dass die zusätzliche Organisation einer entsprechenden Feier nicht zumutbar gewesen sei. So habe sich das Führungsteam zu einer Verschiebung der Veranstaltung auf 2017 entschlossen. Vielleicht kann eine solche Entscheidung auch als ein Symbol für die flexible Herangehensweise und die Schwerpunktsetzung auf den Menschen gelten, welche das Wirken der Siga laut den Ausführungen der Redner stets prägt.
Krewer erinnerte an die Gründung im Nachhall durch eine von einem Positionspapier der deutschen Bischöfe ausgelöste Diskussion zum Thema Arbeitslosigkeit. Er hob die Unterstützung von Mitstreitern der ersten Stunde wie den damaligen Stadthäger Stadtdirektor Dieter Kuckuck, die damalige Sozialdezernentin beim Landkreis Ursula Müller-Krahtz und des damaligen Oberpredigers Klaus Pönnighaus hervor. Bei der Vereinsgründung hätten die Initiatoren nicht geahnt, wohin die Entwicklung des Projektes führen würde. Klares Ziel sei es gewesen, Arbeitslose und Menschen mit Behinderung in Arbeit zu bringen und ihnen eine Perspektive zu bieten. Dies sei Zug um Zug immer besser gelungen. Dabei habe die Siga mit Unterstützung von Partnern auch Krisen überwunden. Landrat Jörg Farr unterstrich die Ausführungen von Krewer. Die Siga sei bei ihren Anstrengungen zur Qualifikation und Integration von schwer zu vermittelnden Menschen in den Arbeitsmarkt sehr erfolgreich. Die Siga habe Rückschläge überwunden, sich flexibel gezeigt und "sich immer wieder neu erfunden", um unter sich ändernden Förderbedingungen weiter wirken zu können. "Die bei ihnen Beschäftigten erhalten eine Lebensperspektive", betonte Farr und dankte für den Einsatz aller Beteiligten. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke zeigte in seinem Festvortrag die drei ideengeschichtlichen Entwicklungsstränge auf, welche den Werten der menschlichen Würde und dem Gemeinwohl in der westlichen Welt zu Grunde liegen. Es genüge nicht, diese Begriffe im Wort zu führen, ohne ihre kulturellen Wurzeln zu pflegen. Die Siga jedoch lebe diese Werte mit ihrem praktischen Wirken und pflege deren Wurzeln. Rudolf Krewer überreichte zum Abschluss allen Mitarbeitern eine Ehrenurkunde und sprach ihnen Dank für ihren Einsatz aus. Es herrsche ein besonderer Geist und eine besondere Solidarität in der Gruppe, welche die erfolgreiche Entwicklung der Siga ermöglich habe. Großen Anteil am Zusammenwachsen des Teams habe Geschäftsführer Joachim Peters, der mit Herzblut, immer neuen Ideen und Kommunikation auf Augenhöhe eine prägende Rolle spiele. Die Percussions-Gruppe "Bloco-Loco" des Wilhelm-Busch-Gymnasiums begleitete die Veranstaltung musikalisch. Foto: bb