LAUENAU (al). Der Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Klaus Kühl, macht weiter. Einstimmig wurde er in der Jahresversammlung von den Mitgliedern bestätigt. Dabei hatte er eigentlich eine Nachfolge präsentieren wollen. Doch diese Person nahm ihre Zusage kurz vor dem Termin wieder zurück.
Kühl drohte jedoch unverhohlen mit Veränderungen. Er sei nicht mehr bereit, eine "Doppelfunktion" erfüllen zu müssen, wenn er als Vorsitzender sich auch um die Organisation von Fleckenfete und Weihnachtsmarkt kümmern müsse: "Entweder es findet sich ein Verein, der die Veranstaltungen ausrichtet, oder endlich ein Marktmeister." Seit fünf Jahren verlange er eine solche Unterstützung – bislang ohne Erfolg: "Dann gibt es eben im nächsten Jahr keine Fete und keinen Markt mehr." Der Vorsitzende nahm zugleich andere Unzulänglichkeiten ins Visier. Er haderte mit dem Gemeinderat, weil Forderungen der "Runde" bislang ungehört geblieben seien. Kühl verlangte erneut Lösungen für die aus seiner Sicht gefährliche Parkplatzsituation an der Plaza, für das pflegebedürftige "Rundteil" sowie für den kleinen Platz unter der Eiche am östlichen Ende der Marktstraße. Zu Letzterem will er bereits Bereitschaft bei der Eigentümerin erfahren haben: "Da muss man eben miteinander sprechen", forderte er den Flecken auf. Zu guter Letzt bekam auch die 14-köpfige Vorstandsschaft Kritik ab: 700 Euro habe die "Runde" erhalten, die für soziale Zwecke oder die Verschönerung des Ortes eingesetzt werden könnten. "Ich habe zu Ideen aufgefordert; nicht eine ist gekommen", schimpfte Kühl. Nun soll das Geld gerade an der Eiche in der Marktstraße eingesetzt werden. Ein generell wachsendes Problem sieht der Vorsitzende in der immer geringer werdenden Bereitschaft, unentgeltlich etwas zu tun: "An den Ständen wollen alle gut verdienen", erinnerte er an die zurückliegende Fleckenfete, "aber immer weniger Leute kommen zum aufwendigen Auf- und Abbau". Zudem weiche Ehrenamtlichkeit immer mehr der Frage, wie hoch die Entlohnung sei: "Dann schwillt mir schon die Ader." Dagegen habe der Vorstand in den zurückliegenden Monaten gute und erfolgreiche Arbeit geleistet. Kühl erinnerte unter anderem an das Jazz-Picknick und ein gelungenes Oktoberfest im Sägewerk. Viel Lob gab es für die "Kulturinitiative" und deren Veranstaltungen: "Es war im ganzen Jahr eigentlich immer etwas los, auch dank der vielen Termine durch die Vereine." Als besonderen Erfolg sah der Vorsitzende den Start des Wochenmarkts. Der Versuch sei gelungen, sodass er nun auch in den Wintermonaten fortgesetzt werden könne: "Das Angebot ist da, es muss nur genutzt werden, auch wenn es etwas teurer ist." Um die Markttage auch weiterhin attraktiv zu halten, denken "Runde" und Betreiber bereits an Sonderaktionen. Ausdrücklich dankte Kühl dem "Bauteam" für die Unterstützung. Die Kerntruppe sei nun "in die Jahre gekommen". Aber inzwischen hätten sich jüngere neue Mitglieder gefunden. Neben Klaus Kühl wurde an die Spitze der 257 Mitglieder zählenden Gemeinschaft der bisherige Stellvertreter Karl-Heinz Bruns bestätigt. Die zuletzt vakante zweite Stellvertretung wird künftig durch die 54-jährige Birgit Flebbe ausgefüllt. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt seit 20 Jahren in Lauenau und will sich nach eigenen Angaben "für den Flecken engagieren". Dem engeren Vorstand gehören ferner Günter Krüger (Protokoll), Wilhelm Meier (Kasse) und Rainer Brinkmann (Mitgliederwart) an. Die aus 14 Vertretern von Vereinen und Gewerben bestehende erweiterte Vorstandsschaft wurde ebenfalls einmütig bestätigt. Foto: al