1. Niederung soll den Trassenneubau verhindern

    Hans-Dieter Lichtner stellt geschützte Vogelarten vor / Höchste nationale Schutzwürdigkeit / Für Lösungen sorgen

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    BÜCKEBURG (wa). Viel Leben in der Bückeburger Niederung: 180 verschiedene, teils sehr selten vorkommende Vogelarten, davon 60 bedrohte Brutvögel und eine explosionsartige Vermehrung von Graugänsen: Vogelkundler Hans-Dieter Lichtner zeigte am vergangenen Freitag ganz klar auf, dass für die Bückeburger Niederung die höchste nationale Schutzwürdigkeit gilt. Der Förderverein Bückeburger Niederung, betroffene Landwirte, die Bürgerinitiative Bigtab und der Landkreis Schaumburg wollen nicht länger auf die Politik warten, sondern gemeinsam handeln, um den Trassenneubau und damit die Zerstörung der Bückeburger Niederung zu verhindern. In einer Präsentation stellte Hans-Dieter Lichtner seine jahrzehntelangen Aufzeichnungen über die Vogelpopulation in der Bückeburger Niederung vor. Einige Arten reichen mit ihrer Schutzwürdigkeit sogar bis ins EU-Recht, da diese Vögel auf der sogenannten "Roten Liste", also der vom Aussterben bedrohten Arten befinden. So gesellen sich zu den verschiedenen Gänsearten beispielsweise auch der Seeadler, der Rote Milan, der Wachtelkönig und das Tüpfelsumpfhuhn. Auch die Storchpopulation hat in den letzten Jahren stark zugenommen – mittlerweile nutzen sechs Paare die Niederung als Nahrungsquelle für ihre Leibspeise Frösche. Durch die Teilöffnung der Aue und dem Einpoldern des Mittleren Bruches sind in den letzten Jahren neue Lebensräume für Amphibien entstanden. "Durch ökologische Aufwertungen wie dem Anlegen von Blänken wurden Laichplätze für Amphibien geschaffen", erklärte Lichtner. Dies hat dazu geführt, dass sich Vogelarten im Bereich Amtmannsche Wiesen, Mittlerer Bruch und im Zentrum (Scheier Bruch) des Naturschutzgebietes Bückeburger Niederung wohlfühlen. Lichtner stellte ebenso Möglichkeiten der Nutzungsbeschränkung vor, die aus seiner Sicht variabel gestaltet werden sollten. Dazu könne die Niederung in Kern- und Randzonen eingeteilt werden, sodass an einigen Teilstrecken beispielsweise Anleinpflicht für Hunde gelten könne, einige Wegsperrungen und Angelverbote wären ebenso möglich. Rundwege könnten Mensch und Natur näher zusammenbringen. Unterstrichen wurden seine Ausführungen von Landrat Jörg Farr, der in Aussicht stellte, dass nun so schnell wie möglich ein runder Tisch mit allen Beteiligten für Lösungen sorgen solle. Foto: wa

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