1. Mehr Kinder, mehr Bedarf, zu wenig Plätze

    Ausbaupläne für Haste und Hohnhorst sollen Versorgungsquote verdreifachen / Waldkindergartengruppe in Planung

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    SAMTGEMEINDE NENNDORF (jl). Dass es den Nordgemeinden an Betreuungskapazität fehlt, ist kein kurzfristiges Problem. Die Lösung: insgesamt 110 zusätzliche Plätze in den kommenden Jahren. Noch gebe es zwar weder Grundstücke noch Konzepte. "Aber wir sind uns alle einig, dass da etwas passieren muss", sagte Fabien Heine (CDU) im Jugendausschuss, dem er vorsteht. Tagesmütter seien zwar eine wichtige Stütze, auf sie hat die Samtgemeinde aber keinen Einfluss. Daher soll die Verwaltung, darauf einigte sich das Gremium einstimmig, vier Krippen- sowie zwei Kindergartengruppen im Bereich Hohnhorst/Haste planen sowie die Kita Haste um ein integratives Angebot und einen Waldkindergarten erweitern.

    "Im Zehnjahresvergleich leben heute 146 Kinder mehr in der Samtgemeinde", sagte Amtsleiter André Lutz. Durch Umstrukturierungen zugunsten der Krippenbetreuung hat sich die Kindergartenkapazität um 70 Plätze verringert. Mit der neuen Klax-Kita im Hohefeld werden effektiv also nur 30 zusätzliche Kiga-Plätze geschaffen. Insgesamt stehen dann 503 Regelplätze in der Samtgemeinde zur Verfügung. Perspektivisch, so Lutz, würden 520 bis 530 benötigt. 50 zusätzliche Plätze könnten im Bereich Scheller/Haste-West angesiedelt werden, da es hier aktuell an Betreuungsangeboten fehlt. Im Ortskern Haste gibt es eine Kita, weshalb es die Verwaltung hier für sinnvoller erachtet, noch 60 Krippenplätze zu schaffen. Bei den unter Dreijährigen liegt die Versorgungsquote in der Kernstadt bei fast 50 Prozent (die neue Krippe eingerechnet), in den Nordgemeinden bei 22 Prozent. Mit den Ausbauplänen würde dort mittelfristig ein angestrebter dreimal höherer Wert erreicht. Ein weiterer zentraler – und vor allem für die Gemeinde Suthfeld interessanter – Standort wäre am Haster Ortseingang an der B 442. Allerdings befürchtet Lutz, dass die Zuwegung Probleme bereiten könnte. Bestandsgebäude umzunutzen, wie es Marlies Matthias (CDU) vorschlug, gestalte sich wegen der strikten gesetzlichen Vorgaben schwierig. Im favorisierten Fall von Neubauten ist Lutz zufolge erst 2020 mit einem Betriebsstart zu rechnen. Bernd Reese (Grünen) appellierte an die Nordgemeinden, zügig geeignete Flächen zu finden und der Samtgemeinde kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Lage entspannen könnte eine Waldkindergartengruppe, die die Haster Kita ergänzt. Der Prozess ist laut Lutz bereits im Gange. Mit der zuständigen Forst habe es erste Gespräche gegeben und ein Konzept für den Bauwagen stehe. Schon zum nächsten Kindergartenjahr 2018 könnten die 15 Plätze zur Verfügung stehen. Zehn bis zwölf Eltern hätten bereits ihr Interesse angemeldet. Um auch dem Mehrbedarf an Integrationsplätzen nachzukommen, soll die Haster Kindertagesstätte um eine sogenannte I-Gruppe erweitert werden – sofern möglich. Wegen der Gruppenraumgrößen besteht derzeit noch Klärungsbedarf. Sigmar Sandmann und Katrin Hösl (beide SPD) plädierten dafür, kurzfristig auch ein Krippenangebot in den Nordgemeinden zu etablieren. Schließlich sei bereits in 2018 ein Platzmangel prognostiziert. Lutz versprach, dass die Verwaltung nicht müde werde, Lösungen zu suchen. Denkbar wäre auch eine Großtagespflege, in der zwei Tagesmütter bis zu acht Kinder betreuen können. Foto: jl/Archiv

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