LANDKREIS (jb). Bereits 2013 wurde die Denkmalpädagogik in Kindergärten als Pilotprojekt des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Schaumburger Landschaft ins Leben gerufen. Gefördert durch die Bundesumweltstiftung hat sich das Projekt "Denkmalkindergärten" fest im Schaumburger Land etabliert. 2016 noch hatten sich neun Kindergärten aus dem Landkreis zur Teilnahme gemeldet, in diesem Jahr hatte sich die Zahl auf 18 gesteigert. Auch fünf Grundschulen konnten für das Projekt gewonnen werden.
"Das Projekt hat sich qualitativ und auch quantitativ sehr gesteigert", so Priv.-Doz. Dr. Lu Seegers, Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft. Ziel ist es, dass Kinder den Denkmalbegriff in ihren Gedanken bewahren und erkennen wie es früher einmal gewesen war, wie die Menschen gelebt haben, wie Häuser gebaut wurden und vieles mehr. Dabei werden sie für die Geschichte ihrer eigenen Heimat begeistert. "Der Natur- und Denkmalschutz muss im Bewusstsein behalten werden, denn man kann nur schützen, was man kennt. Das klappt vor allem in der vorschulischen Entwicklung am besten. Junge Menschen können die Historie vor Ort ermitteln, das wird sonst so nicht mehr gemacht", erklärt Denkmalpädagoge Henning Dormann. "Und das ist hier im Landkreis besonders sinnvoll, denn wir haben viele Denkmäler", ergänzt Seegers. Seit diesem Jahr können nun auch - neben Schloss Baum, dem Lauenhäger Bauernhaus und dem Schloss Rodenberg - das Stift Obernkirchen und die Stadt Rinteln im Rahmen des Projektes auf einer mehrstündigen Exkursion besucht werden. Die Denkmäler können dabei wortwörtlich mit allen Sinnen begriffen werden, denn im Lauenhäger Bauernhaus kann beispielsweise selbst Lehmputz hergestellt werden. So kann jedes Kind auf einem altersgerechtem Niveau verschiedene Eindrücke sammeln. Im Stift liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Glaubenswelt und dem selbstständigen Leben im Mittelalter, zu denen die Kinder viele kleine Aktionen durchführen können. In Rinteln wird am Museum gestartet und auch darf der Kirchturm besichtigt werden. Genauer wird in das Leben der Bürger und Kaufleute geschaut. So sind alle Lebensbereiche, die es früher einmal gab, mit den fünf Standorten abgedeckt. "Die viele positive Resonanz zeigt uns, dass das Projekt sehr gut ankommt und wir den Kindern Wissen über Landschaft, Natur und Schutz der historischen Umwelt spielerisch vermitteln können. Der Tag bleibt für die Kinder in Erinnerung, da es ein aufregendes Erlebnis für sie ist", so Dormann abschließend. Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen können sich jederzeit zum Projekt bei der Schaumburger Landschaft anmelden. Mehr Informationen gibt es unter www.schaumburgerlandschaft.de unter dem Stichwort "Denkmalkindergärten". Foto: KTS Bad Nenndorf