SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Einstimmig hat der Rat der Samtgemeinde Lindhorst die Heraufsetzung der von den Bürgern zu zahlenden Gebühren für den Bezug von Wasser beschlossen. Kostete der Kubikmeter Frischwasser die Bürger bisher 1,41 Euro, wird der Bezugspreis ab 1. Januar 2018 auf 1,43 Euro steigen. Der Anstieg soll dazu beitragen, die in der Gebührenbedarfsberechnung ausgewiesenen Fehlbeträge zu decken. Besonders negativ hat sich nach Aussage von Kämmerer Jens Schwedhelm der hohe Aufwand für den Wasserbezug im Jahr 2015 auf die Gebührenbedarfsberechnung ausgewirkt. Dieser sei auf die Wasserpreiserhöhung durch den Wasserverband Nordschaumburg um 0,10 Euro netto je Kubikmeter Wasser sowie auf eine Nachzahlung für 2014 zurückzuführen. Ganz anders im Bereich der Abwasserbeseitigung. Hier waren die Gebühren in den letzten Jahren kostendeckend und sind Überschüsse entstanden. Der Samtgemeinderat nutzte dies, um die Gebühren vom kommenden Jahr an von 2,80 Euro pro Kubikmeter auf 2,75 Euro zu senken. Positiv auf die Entstehung von Überschüssen haben sich vor allem im Jahr 2015 die verbesserte Einnahmesituation bei den Gebühren sowie die Einsparungen bei den Bewirtschaftungskosten ausgewirkt. Letztere sind im Wesentlichen auf Investitionen zurückzuführen, die energetische Maßnahmen zum Inhalt hatten. In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat ebenfalls einstimmig den Nachtragshaushalt auf den Weg gebracht. Dieser sieht im Ergebnishaushalt Erträge in Höhe von 6,3 Mio. Euro und Aufwendungen von knapp 6,5 Mio. Euro vor. Hatte der ursprünglich zu Beginn des Jahres aufgestellte Etat einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt ausgewiesen, so haben verschiedene Faktoren die Erstellung eines Nachtragshaushaltes erforderlich gemacht. Der "größte Brocken" darunter ist nach Aussage des Lindhorster Finanzchefs Jens Schwedhelm die der Kommune vom Landkreis vorgelegte Schulkostenabrechnung. Die Samtgemeinde ist Träger, aber nicht Eigentümer der Lindhorster Grundschule. Daher wurde mit dem Landkreis Schaumburg eine Vereinbarung getroffen, welche die Samtgemeinde zur Zahlung der laufenden Kosten verpflichtet. Diese Kosten werden vom Landkreis in Rechnung gestellt. 2017 flatterte der Verwaltung eine zu zahlende Gesamtsumme in Höhe von fast 331.000 Euro ins Haus. Im laufenden Etat der Kommune waren dafür aber nur 220.000 Euro vorgesehen. Damit löste sich die ursprüngliche Hoffnung auf einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt in Luft auf und die Kommune sieht sich nach Angaben des Kämmerers gezwungen, für die Finanzierung geplanter Investitionen einen Kredit über 157.900 Euro aufzunehmen. Mehrausgaben fallen ebenfalls bei geplanten Investitionen im Bereich des Finanzhaushaltes an. Dazu zählen unter anderem die Sanierung des Rathauses (plus 20.000 Euro), der Erwerb des Grundstücks für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Lüdersfeld (plus 36.000 Euro) sowie die voraussichtlichen Kosten für Kanalbauarbeiten in Beckedorf (plus 36.000 Euro). Positiv auf den Etat wirkt sich ein Zuschuss in Höhe von 118.000 Euro aus, der der Kommune für den Bau der Lüftungsanlage im Hallenbad des Solarbades überwiesen wurde, sowie die Streichung oder Verlagerung geplanter Vorhaben. Der Finanzhaushalt präsentiert sich in Einnahmen und Ausgaben mit knapp 6,5 Mio. Euro ausgeglichen. Foto: bt
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Gebühren für Wasser rauf, für Abwasser runter
Nachtragshaushalt sieht Kreditaufnahme für notwendige Investitionen vor / Gebühr tritt ab Januar 2018 in Kraft
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