RODENBERG (jl). Unter weiblichem Gejauchze brettern Dreiräder über den Gehweg am Bolzplatz. Eine Dame sitzt mit angezogenen Knien darauf, eine zweite schiebt was das Zeug hält. Beim Torwandschießen fliegt der Ball überall hin, nur nicht durch das runde Loch –"Wir haben’s alle verkackt", ist unter lautem Lachen herauszuhören, "wir kommen in ein Alter, in dem nur noch die Grobmotorik funktioniert." Da kommt die "Anweisung" von Marion Battermann, die gemeinsam mit Heike Döpke und Tanja Matthäus den Spaß koordiniert, erstmal ein Kaltgetränk zu sich zu nehmen, wie gerufen. Später fallen Kegel unter Beifall zu Boden, Ringe und Teebeutel fliegen durch die Luft. Dazu stundenlanger Sonnenschein, der den Sommer in den Oktober holt. "Wenn Engel feiern: Das Wetter wurde extra bestellt und ist im Preis inbegriffen", scherzt Andrea Onken. Eier werden hin- und hergetragen, Gurken mit den Beinen weitergegeben (wenn sie runterfällt, wird sie gekürzt) und im Laternenlicht – mittlerweile ist es dunkel – Nägel in Flaschen versenkt. Was für ein Tag!
Erlebt haben ihn mehr als 40 Damen bei einem Event, der schon jetzt nach einer Neuauflage schreit: "Frauen unterwegs". Bei sommerlichen Temperaturen und einem kühlenden Sekt (oder auch Bier) in der Hand ging es vom Bassenbrink aus über den Bolzplatz und die Boulebahnen bis zur Domäne und Obstwiese. Aufgeteilt in sechs Mannschaften mussten die Mitmachenden an insgesamt fünf Stationen ihr Geschick – und ihren Spaßfaktor – beweisen. Die einzigen Männer in der Frauenrunde waren die Gatten des Organisationstrios, die stetig für flüssigen Nachschub sorgten, das Leergut entsorgten und die Spiele sowie Snackbuffets aufbauten. "Ohne die, geht es nicht", waren sich alle einig. Und einen offiziellen Sieger gibt es auch noch: Das Team "Apricot" hat sich durchgesetzt und kann sich über eine Runde Likör aus dem örtlichen "Tröpfchen & Co." freuen. Eine Sektdusche gab es zwar nicht, dafür aber ein gemeinsames Abschlussessen im Restaurant Balkan. Nur gehen wollte keiner so richtig, erst gegen Mitternacht konnten sich die letzten losreißen. "Es war ein super toller Tag", resümierte Battermann. "Es hat riesigen Spaß gemacht mit allen loszuziehen und zu sehen, wie sich alles gemischt hat: Jung und Alt, Bekannt und Nichtbekannt." Die Frage, ob nächstes Jahr eine Neuauflage stattfinde, hörten die drei Initiatorinnen an diesem Abend öfter. Ihre prompte Antwort: "Von uns aus gerne!" Foto: jl