1. SPD legt bei Erst- und Zweitstimmen kräftig zu

    Tonne zieht nicht in den Landtag ein / CDU muss einige Verluste hinnehmen / Auch die Grünen lassen kräftig Federn

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Die Sozialdemokratische Partei auf dem Weg nach unten? Was man bei der Bundestagswahl hätte mutmaßen können, gilt nicht für die aktuelle Landtagswahl in Niedersachsen und schon gar nicht für die SPD-Ergebnisse in der Samtgemeinde Lindhorst. Hier kommt der SPD-Direktkandidat Grant Hendrik Tonne bei den Erststimmen auf 50,49 Prozent der Stimmen, 4,90 Prozent mehr als vor vier Jahren. In der SPD Hochburg, der Gemeinde Lindhorst, holt Tonne 55,88 Prozent der abgegebenen Stimmen und verbessert sein eigenes Ergebnis gegenüber der letzten Wahl um fast 5 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen punkten die Sozialdemokraten in der Samtgemeinde. Diesmal steigern sie ihr Resultat von 40,68 Prozent auf 43,93 Prozent. Das für die SPD großartige Ergebnis in der Samtgemeinde Lindhorst verhilft dem SPD-Kandidaten Tonne aber nicht zum Einzug in den Landtag. Am Ende einer langen Wahlnacht steht fest, dass es für ihn nicht für ein neues Mandat reicht. Immerhin war Tonne bisher als parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion tätig.

    Die CDU fährt in der Samtgemeinde Lindhorst Verluste ein. Bei den Erststimmen fallen ihr 36,4 Prozent der Stimmen zu, 1,45 Prozent weniger als beim letzten Mal. Bei den Zweitstimmen reicht es diesmal nur für 30,78 Prozent. Vor vier Jahren entfielen 32,54 Prozent auf die Christdemokaren. Bündnis 90/Die Grünen und die FDP lassen ebenfalls Federn. Die FDP landet bei 5,08 Prozent (2013: 8,14) und die Grünen geben gleich 4,51 Prozent ab. Diesmal kommen sie auf 7,29 Prozent. Die AfD verbucht erstmals 6,94 Prozent auf ihrem Konto in der Samtgemeinde Lindhorst; der Stimmenanteil der Partei Die Linke klettert hier von 2,84 Prozent auf 3,82 Prozent. Bei der SPD in der Samtgemeinde ist die Freude über die Zahlen groß, die Trauer über das Ausscheiden des SPD-Direktkandidaten Tonne aber noch größer. Der Freude über das verdiente und gute Wahlergebnis der SPD sei Ernüchterung gefolgt. Die Ernüchterung darüber, dass die Partei mit Grant Hendrik Tonne einen engagierten und verlässlichen Landtagsabgeordneten trotz dessen guten Ergebnisses in der Samtgemeinde Lindhorst verloren habe, bekundet die Samtgemeindeverbandsvorsitzende Cerstin Bayer. Sie ist sich sicher, mit ein bisschen mehr Wahlkampfzeit hätte die SPD die Aufholjagd gewonnen. Nach Meinung von Ulf Dönau, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Lindhorster Samtgemeinderat, ist es mit Blick auf das Wahlergebnis im Land anscheinend nicht gelungen, die gute Arbeit, die die Grünen- Fraktion im bisherigen Landtag geleistet habe, dem Bürger zu vermitteln. Anders könne er sich die starken Verluste nicht erklären, die seine Partei entgegen dem Bundestrend eingefahren habe. Nach seiner Ansicht sollen Gespräche mit möglichen Koalitionspartnern gesucht werden, um auszuloten, welche Optionen sich für eine künftige Regierungsbeteiligung anbieten, um weiterhin grüne Themen einbringen zu können. Über den Wiedereinzug des CDU-Kandidaten Karsten Heineking in den niedersächsischen Landtag freut sich Sven Unruh, Fraktionschef der Christdemokraten im Rat der Samtgemeinde Lindhorst. Er stellt aber auch fest, dass der Schaumburger Teil des Wahlkreises dazu traditionell wenig beitragen konnte. Etwas fassungslos äußert sich Unruh mit Blick auf das Gesamtergebnis in Niedersachsen: "Die Abwahl von Rot-Grün hatte ich mit anders vorgestellt". Foto: bt

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