SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die Landtagswahl hat für die beiden großen Parteien in der Samtgemeinde Rodenberg zu einem fast genau umgekehrten Ergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl geführt. Während nach der Entscheidung für den Bund die CDU mit deutlichem Vorsprung führte, ist es für das hannoversche Parlament jetzt die SPD. Ausnahme bleibt die Gemeinde Pohle: Sie ist weiterhin in CDU-Hand.
Das beste Ergebnis erzielte die SPD bei den Erststimmen in der Gemeinde Apelern mit 51,3 Prozent (2013: 45,6), gefolgt von Messenkamp mit 49,73 (49,35). In der Stadt Rodenberg lag die SPD mit 45,81 Prozent (40,34) vor der CDU mit 35,71 Prozent. 2013 hatten die Christdemokraten mit ihrem damaligen Bewerber Mike Schmidt (heute Nenndorfer Samtgemeindebürgermeister) mit 43,42 Prozent gewonnen. Auch Hülsede hatte damals mehrheitlich CDU gewählt. Jetzt lag die SPD wieder vorn. Beide große Parteien mussten bei den Zweitstimmen Federn lassen, deutlicher die SPD als die CDU. Aber nur teilweise konnten davon die Grünen profitieren. Etwas besser als auf Landesebene schnitt die AfD ab. Sie erreichte ihren Spitzenwert in Apelern mit 8,9 Prozent. Allein in Lyhren verbuchte sie 18 Prozent der Stimmen für sich. In der Gemeinde Pohle blieb sie unter sechs Prozent. Karsten Dohmeyer (Bündnis 90/Die Grünen) schilderte seine Beobachtungen als Wahlvorsteher in einem der Lauenauer Bezirke: "Die Wähler sind doch schlau", kommentierte er deren Abstimmungsverhalten zwischen den beiden großen Parteien. Fast austauschbar sei das Ergebnis zwischen Bundes- und Landtagswahl gewesen. Setzte eine Mehrheit vor drei Wochen ihr Kreuz bei der CDU, trug die SPD jetzt fast den gleichen Erfolg davon. Das Abschneiden seiner eigenen Partei sah er mit gemischten Gefühlen: "Toll ist was Anderes". CDU-Amtsverbandsvorsitzende Nicole Bruns bezeichnete den Rodenberger Rückenwind für Karsten Becker als "eindeutiges Ergebnis": "Dazu kann man ihm nur gratulieren." Allerdings habe sie im Wahlkampf auch viel Zuspruch für CDU-Kandidaten Colette Thiemann erfahren. Dass sie deutlich hinter Becker zurückblieb, sei wohl auch der Kürze des Wahlkampfs geschuldet. Uwe Märtens (SPD) fand Beckers Abschneiden in der Samtgemeinde Rodenberg einfach nur "wunderschön". Dagegen bedauerte er, dass die Rot-Grüne-Koalition nicht fortgesetzt werden könne. Er könne dem alten und neuen Landtagsabgeordneten nur raten "so weiterzumachen wie bisher". Dies gelte auch für seine Präsenz im Raum Rodenberg. Hier solle er sich vor allem für die Einführung einer IGS-Oberstufe engagieren. Vertreter von FDP und AfD konnten bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht mehr erreicht werden. Foto: al