HASTE (jl). Mit ihren Werken stellt sie gerne hintersinnige Situationen dar. Ein flüchtiger Blick reicht oftmals nichts aus, um zu verstehen, was Bruni Lemme einem mitteilen will. Zum zweiten Blick animierte sie erst kürzlich mit einer Keramikausstellung im Bürgerhaus Haste. Gut 300 Neugierige waren der Einladung gefolgt.
Kunst in Haste sei eher eine Rarität, bekannte Bürgermeister Sigmar Sandmann in seiner Eröffnungsrede. Aber: Im Rat habe man beschlossen, sich stärker der kulturellen Szene zu öffnen. "Kunst braucht Raum"– So formulierte es die Künstlerin selbst. Lemme bedankte sich bei Sandmann, dass ihr die repräsentativen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt worden waren. Gewohnt facettenreich präsentierte sie 34 ihrer neuesten Keramikarbeiten. Dabei setzte sie einmal mehr auf hintersinnige Wortspiele und versteckte Denkanstöße. Das "Hörbuch" zum Beispiel ist ein Objekt, das aus einem Buch mit einem überdimensional großen Ohr darauf und einer davor stehenden, in jenes Ohr erzählenden Person besteht. Zudem konnte das Publikum rund 30 zumeist kleinformatige Bilder bestaunen. Alle Arbeiten sind Unikate, einige davon erwarben begeisterte Besucher. Über deren Interesse und die guten Gesprächen zeigte sich Lemme hocherfreut. Dabei war ihr anzumerken, dass sie nicht nur Ton und Porzellan brennt: Sie brennt auch für ihre kreativen Ideen. Foto: privat