RODENBERG (jl). Wie im Kindergarten: Diese Beschreibung trifft am ehesten auf das zu, was sich Donnerstagabend in einer rappelvollen Gaststätte "Zur Windmühle"– bis auf den Flur standen die Besucher – teilweise abgespielt hat. Der Ton war mitunter rau, Wortbeiträge zwischen persönlichen Angriffen und Meckereien jagten durch den Saal und ausreden lassen wollte man sich auch nicht. Das Wesentliche geriet aus den Augen. Es war der lange Abend einer denkwürdigen Mitgliederversammlung der Museumslandschaft. Fazit: Nach anderthalbstündiger Diskussion und einer geheimen Wahl mit 90 Personen musste Bernd Zimmermann den Platz des Vorsitzenden räumen. Neue Chefin ist Bettina Schwarz. Zur ihrer Stellvertreterin wurde Marlies Bernd-Büschen in Abwesenheit gewählt. Den Schriftführer macht künftig Siegfried Jeuken. Den erweiterten Fachvorstand ernennen die Gewählten später.
Zuvor drehte es sich um Fragen der Handlungsfähigkeit des Vorstandes, der zuletzt nur noch aus Zimmermann bestand. Mitglieder bohrten nach Protokollen, Vorstandssitzungen, monetären Verfügungsrahmen und Legitimationen für Ausgaben – 5.000 gedruckte Leporello-Flyer und ein avisiertes Julius-Rodenberg-Regal befeuerten die ohnehin schon hitzige Diskussion. Und wäre Jürgen Wulf nicht da gewesen, der die erregten Redner mehrfach zur Besinnung rief, hätte sich die Versammlung vermutlich gänzlich in einer kleinkarierten Kontroverse verloren. Spätestens bei der Entlastung des Vorstandes war die Anti-Tendenz nicht mehr abzuwenden: 29 Enthaltungen und 12 Gegenstimmen. 37 – und damit noch genug – votierten dafür. Bei der anschließenden Vorstandswahl, für die Ex-Heimatbundchef Henning Dormann ein geheimes Votum beantragt hatte, setzte sich Schwarz deutlich mit 58 zu 31 Stimmen gegen Zimmermann durch. Über die "Zwischentöne" und "Stänkereien neuer Mitglieder" entrüstete sich Dormann. Weder Vorstandssitzungen noch Protokolle habe es gegeben, dennoch hätten die alten Vereine, die sich heute in der Museumslandschaf vereinen, von einem harmonischen Zusammenhalt gelebt. Davon war die jüngste Versammlung weit entfernt. Mehr lesen Sie in der kommenden Mittwochsausgabe. Foto: jl