BECKEDORF/RIEPEN (pp). Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich bei einem Ortstermin von den Verantwortlichen der Bürgerenergiegenossenschaft Schaumburg (BEnGSHG) über die Schwierigkeiten und Fortschritte bei der Errichtung ihres zwischen Riepen und Beckedorf im Bau befindlichen Windrades informieren lassen. "Der Erfolg der Energiewende zeigt sich in der Praxis. Deshalb sind solche Projekte so interessant", verdeutlichte Wenzel den Hintergrund für seinen Besuch.
Da sich der Landkreis Schaumburg im Förderprogramm "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" des Bundes befindet, ist er zusammen mit den anderen 40 Kommunen im Programm ein starker Träger der Energiewende, so der Minister. Hier würden "Best-Practice-Beispiele" entwickelt, bei denen es sich lohne zu schauen, wie diese vor Ort angegangen werden. Das Ziel, so Wenzel, sei es, die Volkswirtschaft komplett mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Die größten Probleme bereiteten derzeit die Atom- und Kohlekraftwerke, da diese nicht flexibel auf den Energiebedarf der Bevölkerung reagieren könnten. Bezüglich der Bürgerwindkraftanlagen hätte sich Wenzel das Festhalten an der Einspeisevergütung gewünscht. "Der Bund hat das Energieeinspeisegesetz aber dahingehend umgestellt, dass sich die Finanzierung der Anlagen über Ausschreibungen ergibt." "Das Planungs- und Genehmigungsverfahren hat bis zum Baubeginn 2017 sieben Jahre gedauert", berichtete Projektentwickler Florian Massante. "Leider hat uns die Wehrbereichsverwaltung erst spät mitgeteilt, dass das Gelände nördlich der Bahnlinie zur Tiefflugzone gehört. Sonst hätten wir, wie ursprünglich geplant, gerne weitere vier Anlagen errichtet. Auf der Baustelle ist inzwischen der Fortschritt deutlich zu sehen. In diesen Tagen werden mit einem 1.000-Tonnen-Großkran das Maschinenhaus, die Generatoren und die Flügel auf das dann 150 Meter hohe Windrad der inzwischen aus 200 Mitgliedern bestehenden Genossenschaft gesetzt. Die Kosten für die Errichtung der Anlage, die noch in diesem Jahr ans Netz gehen soll, liegen bei insgesamt 3,8 Millionen Euro. Foto: pp