BAD NENNDORF (jl). Gebührenfreiheit, verbesserter Personalschlüssel, Ausbau von Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit und Sprachförderung: Das sind die Grundsteine für eine gute Bildung, auf die die SPD baut. "Wir haben die deutliche Veränderung von der reinen Betreuung zum Bildungsauftrag hinbekommen", sagte Stefan Politze, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, in der Wandelhalle. Es ging um die frühkindliche Förderung. Der heimische Landtagskandidat Karsten Becker betonte eingangs, dass Schaumburg als erster ländlich geprägter Raum in Sachen Bildungsqualität in der Liga größerer Städte spiele. Dazu hätten alle Schulen im Kreis beigetragen. Die rot-grüne Landesregierung habe nicht nur quantitativ den Kita-Bereich aufgestockt. Mit der dritten Krippenkraft konnte der Betreuungsschlüssel von zuvor 7,5 bis 8 Kinder pro Erzieher deutlich verbessert werden. Künftig soll die Drittkraft auch in Kindergärten eingeführt werden. "Bildung darf in Niedersachsen nichts kosten, von der Krippe bis zur Hochschule", forderte der SPD-Politiker. Ab 2018 wolle seine Partei stufenweise dafür sorgen, dass auch das zweite und erste Kindergartenjahr beitragsfrei werden. Dass diese Investition – Politze sprach schließlich von fast 400 Millionen Euro jährlich – zulasten der Qualität gehe, befürchtete Gabriele Mecke-Zingel, Krippenleiterin aus Rodenberg. Dem jedoch widersprach Politze. Weiter ausbauen wollen die Sozialdemokraten neben der Ganztagsschule auch die Schulsozialarbeit. Das Ziel: entsprechende Kräfte an allen 3.000 Schulen in Niedersachsen. Bisher seien es fast 1.000. Die Sprachförderung nannte der sechsfache Vater einen "elementaren Bestandteil" für den Start in die Grundschule. Zudem habe die rot-grüne Regierung einen millionenschweren Fonds für die Modernisierung von Schulgebäuden auf den Weg gebracht. Und auch der Digitalisierung – Eike Loos verwies auf das "Calliope"-Projekt, das jetzt auch Haster Grundschüler ans Programmieren heranführt – will sich die SPD stärker annehmen. Ein neues Kita-Gesetz forderte Helma Hartmann-Grolm. Die aktuelle Fassung sei ein "uraltes Flickwerk" und nicht mehr zeitgemäß. Mecke-Zingel kritisierte, dass die SPD bereits 2013 eine Novellierung versprochen hatte. Dass Prioritäten anders gesetzt worden waren, sei "nicht gut" gewesen, räumte Politze ein. Ein angehender Erzieher wie auch Ex-Ratsfrau Christine Cronjäger plädierten dafür, die Berufsausbildung attraktiver zu gestalten. Foto: jl
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"Bildung darf nichts kosten"
Stefan Politze (SPD) wirbt für Beitragsfreiheit und mehr Schulsozialarbeiter
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