BAD NENNDORF (jl). "Ich finde es interessant, mich mit anderen Kollegen auszutauschen.""Ich erwarte mir hiervon Verbindungen und Knowhow, das man selbst nicht hat.""Ich bin neugierig auf Ideen in anderen Köpfen." Allesamt Erwartungen an ein neues Netzwerk, das in und um Bad Nenndorf entstehen soll. Darin vereint: Ingenieure. Einige jünger und erst seit einigen Jahren im Berufsleben, andere bereits im Ruhestand. Hinter dem 1. Ingenieur-Treff steht Rolf Schüler und seine Vision, Beruf und Gesellschaft im Wohnort zu verknüpfen. "Die Leute, die hier wohnen, können sich auch einbringen", meint der pensionierte Ingenieur, der vor fünf Jahren von Wennigsen in die Kurstadt gezogen ist. "Wenn so viel Erfahrung zusammenkommt, ist das doch nur toll für eine Gemeinde." Er selbst sieht es als "zusätzliche Geistbereicherung". Sobald das Netzwerk Fuß gefasst habe, sei es prädestiniert, auch die Kommunalpolitik bei Projekten fachmännisch zu beraten und zu unterstützen. Darin sieht Schüler ein großes Potenzial.
Über Ingenieurverbände wie dem VDI und die Ingenieurkammer, denen er selbst angehört, sowie über die örtliche Presse ließ Schüler sein Vorhaben verbreiten. Gekommen waren nicht nur Verbandsmitglieder. Mit der Resonanz zum Auftakt hätte er nicht gerechnet. "Ich bin überrascht, dass 24 Ingenieure heute hier sind." Und die stellten sich – in ungezwungener Atmosphäre bei einem Glas Gerstensaft oder anderem – erstmal einander vor. Vom technischen Chemiker über den Controller bis zum Ingenieur in der Sandwich-Herstellung reichte die berufliche Bandbreite. Während der Ruheständler Michael Kosian, bekannt aus der Nenndorfer Ratspolitik, einst als Bauingenieur für die statische Sicherung historischer Gebäude zuständig war, berichtete etwa der Jungingenieur Thomas Hogrefe über seine Tätigkeit im technischen Produktmanagement. Elektroingenieur Klaus-Dieter Knoblauch sagte: "Es gibt keine Produktion, die man nicht versteht." Demnächst werde er die Reisproduktion kennenlernen. Mit der Innovationsgesellschaft aus Haste selbstständig gemacht hat sich Manfred Schweer. Sein Unternehmen, erklärte er, trete als Mittler zwischen Hochschulen und Wirtschaft auf, unter anderem im Bereich des Technologietransfers. Künftig wollen sich die Teilnehmer vierteljährlich treffen.Foto: jl