1. Das Erntedankfest, ein Tag zum Innehalten

    Gottesdienst auf Hof Brunkhorst in Schöttlingen zum Auftakt / Durchschnittliche Erträge der Ernte in diesem Jahr

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LINDHORST (bt). Die Glocken läuteten nicht und riefen nicht zum Gebet, trotzdem war das Gotteshaus bis auf den letzten Platz besetzt. Die Kirche, das war in diesem Falle eine leer geräumte Halle auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Ulrike und Hartmut Brunkhorst in Schöttlingen - zusammen mit Sohn Henrik die Lindhorster Erntebauerfamilie in diesem Jahr. Zum Auftakt des Erntefestes hielt Pastor Wilfried Vauth in der zu einem Gotteshaus umfunktionierten und schön geschmückten Halle einen Gottesdienst ab und sprach umfangreich Worte des Erntedankes.

    Gemeinsam mit der Trachtengruppe Lindhorst hatte die Familie Brunkhorst zur Feier auf ihren Hof eingeladen. Das Backteam der Trachtengruppe war am Tag zuvor 18 Stunden tätig gewesen, um ausreichend Kuchen für das Fest herzustellen. Zudem wurde der Grill für die Bratwurst angeworfen und auch der traditionelle Eierlikör stand neben anderen Getränken bereit. Nach dem Gottesdienst führte der Nachwuchs der Trachtengruppe bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen sorgfältig einstudierte Tänze vor, bevor sich 26 erwachsene Trachtentänzer beim "Pollhäger" drehten. Fünf Jahre ist es her, dass die von der Trachtengruppe alljährlich sorgsam gepflegte Tradition des Erntedankfestes zuletzt auf dem Hof Brunkhorst in Schöttlingen Station gemacht hat. In seinen Begrüßungsworten an die zahlreichen Zuschauer erklärte Hartmut Brunkhorst den Tag des Erntedankes zu einem Tag zum Innezuhalten. Dieser biete Gelegenheit, Dank zu sagen. Dank dafür, dass es gelungen sei, die Ernte trotz aller Unbilden des Wetters einzufahren. Dank auch dafür, dass "wir alle zu essen und zu trinken haben und dass es uns in Deutschland gut geht". Brunkhorst nutzte die Gelegenheit, sich auch bei all denen zu bedanken, die dafür sorgen und arbeiten. Nach Brunkhorsts Worten ist das Einbringen der Ernte in diesem Jahr aufgrund des vielen Regens eine echte Herausforderung und mit argen Problemen verbunden. Die Getreideernte ist nach seinen Worten abgeschlossen. Rüben- und Maisernte stehen noch aus. Der Ertrag sei durchschnittlich. Eine Wetterentwicklung, wie sie in diesem Jahr zu verzeichnen sei, käme schon mal alle zehn Jahre vor. Vielen Menschen sei der Bezug zum Erntedankfest abhandengekommen, stellte Bürgermeister Hans – Otto Blume fest. Die Menschen seien es gewohnt, dass sie im Supermarkt alles kaufen könnten. Es sei gut, dass sich viele dies so leisten könnten, aber die Menschen sollten ebenso daran denken, wie viel Arbeit die Herstellung der Lebensmittel für die Landwirtschaft mit sich bringe. Es sei "verwerflich", so der Bürgermeister, wie viele Tonnen Lebensmittel im Müll landeten. Ein Bewusstsein für die Kostbarkeit von Lebensmitteln zu schaffen, sei deshalb notwendig, auch mit Blick auf die vielen Opfer in dieser Welt. Blume sprach all denen Dank aus, die sich in Lindhorst darum bemühen, dass das Erntedankfest jedes Jahr gefeiert werden kann. Foto: bt

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an