APELERN (al). Die Gemeinde Apelern denkt an eine nördliche Erweiterung ihres größten Ortsteils. Anlass ist nicht nur das offenbar anhaltende Interesse von Bauwilligen im Bereich der Samtgemeinde Rodenberg. Gesetzliche Änderungen erleichtern für einen befristeten Zeitraum die Aufstellung von Bebauungsplänen.
Die Verwaltung will dies nutzen und hat eine Ergänzung des bisherigen Siedlungsgebiets "Oberhalb der Spille" mit einem Bebauungsplan "Auf der Sandkuhle" vorgeschlagen. Doch nach einem einstimmigen Votum des Bauausschusses kippte der Verwaltungsausschuss das Vorhaben wieder. Im Bauausschuss hatte es gleich Kritik gegeben: "Ich habe das aus der Zeitung erfahren müssen", mokierte sich Franz-Wilhelm Riechers (WGA) und wollte wissen, warum nicht auch andere mögliche Standorte ins Kalkül gezogen worden seien. Gerade die Vorgespräche hätten ergeben, dass nur das jetzt ins Auge gefasste Gebiet in Frage komme, erwiderte Vorsitzender Dietmar Weh (SPD). Anderswo gebe es keine Verkaufsabsichten oder sei die erforderliche Erschließung zu aufwendig. Diese Einschätzung unterstrich auch Bürgermeister Andreas Kölle (SPD). Das westlich der Landstraße gelegene Gebiet sei über die Appeldorner Straße bereits erschlossen. "Wir wollen ja die Ansiedlung, aber wir möchten auch mitgestalten", ließ Riechers nicht locker und verlangte eine Vertagung des Themas. Der stellvertretende Gemeindedirektor Reinhard Peter berichtete von Verhandlungen, die Gemeindedirektor Sven Janisch mit verschiedenen Grundstückseigentümern geführt habe. Deshalb komme aus Sicht der Verwaltung nur der "Sandkuhle"-Bereich in Frage. Riechers‘ Anregung, auch auf der östlichen Seite eine Ergänzung der Bunnenberg-Siedlung anzugehen, nahmen Kölle wie auch Peter auf. Beide sprachen sich dafür aus, einen Erschließungsträger für die weitere Vermarktung zu gewinnen. Dem stimmte der Ausschuss einmütig zu und beschloss die Eröffnung eines nichtförmlichen Interessenbekundungsverfahrens. Aber der noch am selben Abend tagende Verwaltungsausschuss kassierte den Beschluss wieder. In einer erneuten Sitzung des Gremiums soll in diesen Tagen über die weitere Vorgehensweise entschieden werden. Unterdessen hat Kölle auf Anfrage mitgeteilt, dass er mit dem Eigentümer der Bunnenberg-Flächen gesprochen habe und grundsätzliche Bereitschaft zum Verkauf signalisiert worden sei. "Wenn sich Apelern erweitern will, dann könnte das hier also auch geschehen", schlussfolgerte der Bürgermeister. Foto: al