1. Auch vor der Zeche war es feucht

    Letzter Saisontag am Feggendorfer Stolln / Bergwerk zählt 3.000 Besucher

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    FEGGENDORF (al). Mit deutliche geringerer Besucherkulisse ist die Saison am Feggendorfer Stolln zu Ende gegangen. Der Tag mit "Bergwerk in Aktion" war von feuchter Witterung begleitet. Trotzdem haben auch in diesem Jahr rund 3.000 Personen das Industriedenkmal im Deister besucht.

    Dabei gibt es noch immer überraschte Besucher mit dem Glauben, hier werde professionell Kohle gefördert. Der Eindruck könnte stimmen, weil die gesamte Anlage authentisch wirkt. Aber Betriebsleiter Florian Garbe wird nicht müde, den vorwiegend an Sonntagen stattfindenden ehrenamtlichen Einsatz zu erläutern: "Werktags müssen wir doch alle arbeiten." In der Freizeit aber ging es in den vergangenen Wochen wieder tüchtig voran. Die historische Grundstrecke, die längs durch den Bergzug verschiedene Stollen erreicht, konnte auf weiteren 60 Metern wieder begehbar gemacht werden, sodass Führungen nun schon über 500 Streckenmeter möglich sind. Hinzu kommen Exkursionen speziell für Bergleute oder Historiker in bis zu über 150 Jahre alte Abbaustellen: "Dort finden sich sogar Spuren vom Stock des Steigers und von den Sohlen der Kumpels", kann Garbe dort erläutern. Ebenfalls neu ist ein breiter und hoher Stollen, der direkt in ein 1,30 Meter mächtiges Kohleflöz führt. Etliche Wagen vollen Gesteins mussten ans Tageslicht gerollt werden, um den zwei Meter hohen und 1,50 Meter breiten Zugang zu schaffen. Der Aufwand war Folge des kürzlich erworbenen Prädikats "Lehrbergwerk". Denn auf diesem Wege kann der schwarze Brennstoff von auswärtigen Praktikanten abgebaut werden. Ein Bergbaulehrling sowie einige Studenten haben die Möglichkeit für den geforderten Pflichteinsatz bereits genutzt und ein entsprechendes Zeugnis erhalten. Während sich die erwachsenen Besucher unter kleine Zeltdächer drängelten oder das trockene Zechenhaus für ihren Aufenthalt nutzten, lockte das Feuer in der Esse die jungen Gäste. Eifrig packten sie unter Aufsicht mit an und schmiedeten die rotglühenden Eisenstränge. Das Feuer wird in den kommenden Monaten ebenso lodern wie Loren auf den Gleisen rollen: Auch im Winter setzt die Betriebsmannschaft ihre Vorhaben fort. Nur Zufallsbesucher haben das Nachsehen: Allenfalls als Gruppe und nach vorheriger Anmeldung dürfen sie den Bergleuten bei der Arbeit zuschauen. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an