HANNOVER (bb). Am heutigen Sonnabend um 15.30 Uhr tritt das Profi-Team von Hannover 96 zum schwierigen Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach an. Angesichts großer Verletzungssorgen und der entschlossen auf Wiedergutmachung drängenden Gastgeber, wäre eine Fortsetzung der niederlagenfreien Serie umso höher zu bewerten.
Natürlich ist der Bundesliga-Traditionsclub aus Gladbach Favorit, wenn der Aufsteiger aus Hannover anreist. Daran ändert auch die lange Erfolgsserie der 96er nichts, oder dass diese in der Tabelle vor Gladbach platziert sind. Auch nicht die bittere Niederlage der Fohlen-Elf zuletzt gegen Dortmund, als die Dortmunder Gladbach mit 6:1 auseinanderspielten. Die Gladbacher werden vor eigenem Publikum entschlossen dafür ackern, die in Dortmund erlittene Scharte wieder auszuwetzen. In der variablen Offensive wirbeln hochklassige Akteure wie Raffael, Thorgan Hazard oder der in Hannover nur allzu gut bekannte Lars Stindl. Hannover braucht einmal mehr eine sehr gut abgestimmte Defensivleistung, um die Gladbacher auszubremsen. Dies war die entscheidende Stärke der 96er im bisherigen Saisonverlauf. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Mannschaft diese Stärke aufrechterhalten kann, während sie von einer Reihe von Verletzungen beeinträchtigt wird. Innenverteidiger Felipe fällt weiterhin aus, Pirmin Schwegler spielte mit Knieschmerzen, auch Salif Sané lief gegen Köln angeschlagen auf. Waldemar Anton, bewährte Kraft im defensiven Mittelfeld, musste schon gegen Köln in die Innenverteidigung rücken. Dies könnte gegen Gladbach erneut der Fall sein, falls Trainer André Breitenreiter nicht doch den kampfstarken, aber im Aufbauspiel weniger sicheren Florian Hübner bringt. Manuel Schmiedebach steht im Mittelfeld als Alternative für Schwegler zur Verfügung. Für das Sturmzentrum wird Neuzugang Jonathas bis zur Partie in Gladbach nicht fit werden. Gegen verunsicherte Kölner kam 96 zuletzt zu einem 0:0-Unentschieden. In Hälfte eins waren die 96er überlegen, zogen auch ein gefälliges Aufbauspiel auf, die Kölner wussten jedoch die Sturmspitzen Martin Harnik und Niclas Füllkrug weitgehend abzuschirmen. In Durchgang zwei kamen die Kölner besser auf. Insgesamt hatte 96 ein Chancenplus. Bei der sonst üblichen hohen Effektivität hätte es auch für einen Sieg reichen können, letztlich war das Remis jedoch leistungsgerecht. 96 ist gegen Gladbach Außenseiter. Gelingt es, über die stabile Defensive einen Punkt zu entführen, können sich die 96er weiterhin über eine hervorragende Auftaktbilanz freuen. Springt über sich bietende Konterchancen mehr heraus, wäre dies ein großer Wurf. So oder so hat die medizinische Abteilung in der anschließenden Spielpause Zeit, die Verletzten zu pflegen.Foto: archiv bb