1. Keine alten Baufehler für neue Krippen

    Ausschuss entscheidet sich für Massivbauweise aus Kalksandstein / Diskussion um Vor- und Nachteile der Bauweisen

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Der Bau- und Planungsausschuss der Samtgemeinde Rodenberg hat sich seine Entscheidung für zwei neue Kinderkrippen in Rodenberg und Lauenau nicht leicht gemacht. Erst besuchte er ein in Holständerbauweise errichtetes Gebäude in Sachsenhagen; dann schaute er sich die "Leimkaute" in Rodenberg mit ihren Kalksandsteinwänden um. In der anschließenden Debatte kam es zu einer Kontroverse über Vor- und Nachteile der beiden Lösungen. Die Kalksteinbefürworter setzten sich durch. Ein wenig geschluckt hatten die Ausschussmitglieder bei der Visite in der "Leimkaute"-Krippe. In dem seit vier Jahren bestehenden Gebäude, das von der Samtgemeindeverwaltung selbst geplant worden war, beklagte Leiterin Gaby Mecke-Zingel Planungsfehler. Einige Räume lassen sich nur durch eine Tür lüften. Sind sie geöffnet, lädt dies Kinder zum Hinausgehen auf das Grundstück ein. Die Küche sei zu klein für einen Essplatz der Ganztagskinder. Das verglaste Dach im Flur sei zwar im Frühjahr und Herbst schön; im Sommer belaste die Hitze. Ratsherr und Bauingenieur Egbert Gelfert (Hülseder Gegenwind) sah sofort die Ursache: Es fehle die Gegenlüftung durch ein zweites Fenster. Rasch war sich der Ausschuss einig, die alten Baufehler in den nächsten Projekten nicht zu wiederholen.

    Zur Ausführung sprach sich Gelfert für die Kalksandstein-Lösung aus, weil dieser Baustoff für ein optimales Raumklima sorge, indem es die Luftfeuchtigkeit aufnehme und bei Lüften abgebe. Vorsitzende Elisabeth Rautenberg-Röver (Grüne) hielt die Verwendung von "nachhaltigem Material" sinnvoller und lehnte Wärmeverbundsysteme ab. Sie befürworte zudem die Holzständerbauweise. Nicole Wehner (WGSR) stimmte für Kalksandstein, verlangte aber Wärmedämmung in ökologischem Sinn: "Die Kinder sollen doch nicht in Plastiktüte eingepackt sein." Rautenberg-Röver beharrte auf ihrer Meinung und wollte sogar ohne Abstimmung zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen. Für die Verwaltung verlangte Arno Fatzler jedoch eine Entscheidung. Die Suche nach geeigneten Architekten hänge von den Vorgaben des Ausschusses ab. Wehner schlug vor, die beiden geplanten Projekte möglichst gleichartig zu planen, um Honorarkosten zu sparen. Gelfert sah in der Absicht kein Problem: Je nach Himmelsrichtung könnten die Gebäude gedreht oder gespiegelt werden. Auf Antrag von Karl-Heinz Bruns (CDU)beschloss der Ausschuss die Architektensuche für Bauten in Kalksandstein und mit ökologischer Außendämmung. Unterdessen ist bislang nur für Lauenau klar, wo die künftige Krippe stehen wird. Es handelt sich um ein Grundstück zwischen Gartenstraße und der bestehenden Krippe Rappelkiste. Auch in Rodenberg wird die Nähe zu einem Kindergarten angestrebt. Derzeit Favorit ist ein 
Areal direkt neben der Kita "Grover Straße". Allerdings ist dessen Bebaubarkeit wohl etwas komplizierter. Foto: al

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