1. "Jetzt gilt es, eine klare Kante zu zeigen"

    SPD verliert großen Stimmenanteil / CDU legt nur bei Erststimmen leicht zu / Wahlbeteiligung liegt bei 78,1 Prozent

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Als sich die 65 Wahlhelfer in der Samtgemeinde Lindhorst am Sonntagabend daran machen, die Wahlzettel auszuzählen und später die Ergebnisse ins Lindhorster Rathaus durchgeben, da wird deutlich, dass CDU und SPD auf den ersten Blick wenig trennt. Bei einer Wahlbeteiligung von 78,1 Prozent liegt die CDU in der Samtgemeinde am Ende bei den Zweitstimmen mit 32,14 Prozent hauchdünn vor der SPD, die 32,10 Prozent verbuchen kann. Bei den Erststimmen, der Direktwahl der Kandidaten, setzt sich CDU – Kandidat Maik Beermann mit 36,64 Prozent ebenfalls nur sehr knapp gegen die 36,45 Prozent seiner SPD – Konkurrentin Marja-Liisa Völlers durch. Auf den zweiten Blick wird aber deutlich, dass sich hinter dem SPD – Ergebnis eine handfeste Rutschpartie verbirgt: Völlers fährt bei der Direktwahl der Kandidaten im Vergleich zur letzten Bundestagswahl einen Verlust von 13,62 Prozent der Stimmen ein. Damals hieß der Kandidat noch Sebastian Edathy. Beermann, der seit einer Wahlperiode bereits im Bundestag sitzt, legt 0,58 Prozent zu. Bei den Zweitstimmen verliert die SPD 8,36 Prozent, die CDU 2,86 Prozent. AFD – Kandidat Pascal Stüber, in Lindhorst zu Hause, kommt bei den Erststimmen aus dem Stand auf 9,73 Prozent, bei den Zweitstimmen landet die Partei mit 10,32 Prozent auf Platz drei. Beckedorf steuert mit 12,21 Prozent das höchste Zweitstimmenergebnis für die AfD im Bereich der Samtgemeinde Lindhorst bei. Der Lindhorster SPD – Chef Christopher Sendler wertet das Ergebnis seiner Partei als ein "jetzt erst recht". Den Trend auf Bundesebene könne man vor Ort nicht wegbekommen. Für die SPD käme nur die Opposition in Frage, allein schon, um der AfD nicht die Möglichkeit zu geben, sich als Oppositionsführer zu gebärden. "Die SPD muss jetzt klare Kante zeigen", hebt er hervor. Seine Partei habe in der Samtgemeinde nicht an Zugkraft verloren. "Wenn die Umfragewerte auf Bundesebene wieder stimmen, dann gibt es in der Samtgemeinde auch wieder bessere Ergebnisse für die SPD", ist er sich sicher. Heinrich Widdel, Vorsitzender der CDU – Fraktion im Lindhorster Gemeinderat, zeigt sich von dem Ergebnis seiner Partei auf Bundesebene schockiert und enttäuscht. Er verspricht sich viel von einem Regierungsbündnis mit der FDP und den Grünen, das in zahlreichen Bereichen wichtige Akzente setzen werde. Sein Glückwunsch geht an Maik Beermann, der mit einem engagierten und professionell geführten Wahlkampf überzeugt und begeistert habe. "Er ist einer von uns und spricht unsere Sprache", bewertet Widdel den Auftritt des CDU –Kandidaten. Dieser habe sich für die Belange der Menschen eingesetzt und jederzeit ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger gehabt. Über den Wiedereinzug von Katja Keul (Bündnis 90/Die Grünen) über die Landesliste in den Bundestag freut sich sehr Stefanie Sonnekalb – Unruh, Vorsitzende der Fraktion der Grünen im Gemeinderat Lindhorst. Dazu habe beigetragen, dass die Grünen – Bewerberin sowohl zu den Kernthemen der Partei wie Umwelt- und Klimaschutz als auch zu kritischen Themen wie der aktuellen Flüchtlingsproblematik oder auch dem Umgang mit der Türkei kompetent und souverän Stellung habe beziehen können. Das Wahlergebnis ihrer Partei sei besser als befürchtet und ein schönes Signal an die Schreihälse jenseits des rechten Randes. Foto: bt

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