LINDHORST (bt). Einmal nicht nur zuschauen, sondern selbst einmal in der Manege stehen und eine eigene Zirkusnummer vorführen. Dieser Wunsch vieler Jungen und Mädchen ging eine Woche lang in Erfüllung. Die Grundschule Lindhorst führte zum vierten Mal eine Projektwoche durch, in der sich alles um das Thema Zirkus drehte. Zu Gast war der Mitmachzirkus Rasch.
Der kam, baute ein richtiges Zirkuszelt auf und ließ die rund 300 Schülerinnen und Schüler Kunsttückchen einstudieren. Auch der Schulkindergarten machte mit. Täglich übten und probten etwa hundert Jungen und Mädchen aus unterschiedlichen Jahrgängen. In die passenden Kostüme gekleidet und entsprechend geschminkt präsentierten sie abends Eltern, Großeltern und Geschwistern bei einer Aufführung im geräumigen Zirkuszelt die Ergebnisse. Der Abschluss des einwöchigen Projekts war eine Galavorstellung, zu der die Kindergärten eingeladen waren. Bei der Aufführung traten natürlich Clowns auf. Magier und Fakir präsentierten ihr Können, bei der Tiernummer hüpften Ziegen über Balken und Hindernisse und Akrobatikkünste waren zu bestaunen. Samson der Starke stellte seine Kräfte unter Beweis, andere tänzelten über ein Seil oder hüpften gekonnt auf dem Trampolin. Der Zirkus war gekommen und die Kinder konnten die Magie der Zirkuswelt direkt erleben. "Das ist ein Riesenerlebnis für die Schüler", da ist sich Christoph Eilers sicher. Der Lehrer betreut das Zirkusprojekt an der Schule zum dritten Mal. Alle vier Jahre lädt sich die Bildungsstätte den Zirkus um seinen Direktor Ingo Rasch ein. Auf diese Weise lebt jeder Schüler, jede Schülerin, die die Lindhorster Schule besuchen, einmal eine Woche lang in der Welt des Zirkus. Nicht nur als Zuschauer konsumieren, sondern aktiv sein und mitgestalten, diese Möglichkeit bietet das Projekt den jungen Menschen, erläutert der Pädagoge. Sie und ihre jeweilige Künstlergruppe stehen auf einmal im Mittelpunkt, in der Arena, die Aufmerksamkeit ist auf sie gerichtet. Die Jungen und Mädchen trauen sich etwas, möglicherweise wachsen sie bei ihrer Darbietung sogar über sich hinaus. In jedem Falle nehmen sie den Beifall der Zuschauer entgegen. "Ein einmaliges Erlebnis und gut für die Ausprägung des Selbstbewusstseins", sagt Eilers. Sind die Kinder nicht in die Übungsarbeit in der Arena eingebunden, dann sind sie beispielsweise damit beschäftigt, Clown- Bilder zu malen, Texte zu lesen oder Gegenstände zu basteln – alles dreht sich dabei um das Thema Zirkus. Finanziert wird das alles aus dem Haushalt der Schule und aus Beiträgen der Eltern. Obendrein werden beim Besuch der Vorstellungen Eintrittsgelder genommen, um all das möglich zu machen, was eine Woche lang auf dem Stundenplan der Grundschule Lindhorst stand: "Der Zirkus ist da". Foto:bt