1. Kleines Leck in einem Gefahrgutbehälter

    Nächtlicher Einsatz der Feuerwehren auf Speditionsgelände / Konzept bei Gefahrgutunfällen habe sich bewährt

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    LAUENAU (al). Ein nur etwa stecknadelgroßes Loch in einem Kunststofftank hat am frühen Freitagmorgen zu einem Großeinsatz der Feuerwehren in der Samtgemeinde Rodenberg geführt. Ein Mitarbeiter der Spedition "Cargo Trans Logistik" (CTL) entdeckte die auslaufende Chemikalie aus dem etwa tausend Liter fassenden Behälter und schlug Alarm. 120 Einsatzkräfte brachten den Vorfall schnell unter Kontrolle. Zu keinem Zeitpunkt bestand Gefahr für Menschen oder die Umwelt.

    Kurz nach drei Uhr schellte die Alarmsirene in der großen Halle am Rande des Lauenauer Logistikparks. Die Mitarbeiter sind genau instruiert, dass sie in einem solchen Fall das Gebäude sofort zu verlassen haben. Normalerweise werden hier Nacht für Nacht Transportgüter umgeladen. Lastzüge und Kleintransporter rollen hier pausenlos an und verlassen das Gelände wieder. Mit dem Alarm aber wurden alle Vorgänge unterbrochen. Umgehend brachten die Mitarbeiter den Behälter in den dafür vorgesehenen Sicherungsraum. Sie wurden anschließend vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht. Unterdessen stoppten Feuerwehrleute in Schutzanzügen den weiteren Austritt der Flüssigkeit. Parallel dazu wurde eine Dekontaminationsfläche aufgebaut und vorsorglich der Brandschutz sichergestellt. Weitere Trupps unter Atemschutz und in Chemikalienschutzanzügen standen für einen etwaigen Austausch bereit. Die Umweltschutzeinheit des Landkreises Schaumburg rückte mit zwei Messwagen, dem Gerätewagen Atemschutz/ Strahlenschutz sowie dem erst vor zwei Tagen in Dienst gestellten Messleitwagen an. Bei Messungen fanden sich im Gebäude keine Spuren des Stoffes mehr, der normaler Weise als Duftstoff eingesetzt wird. Gegen 5 Uhr konnte das Gelände wieder freigegeben werden und die Wehren aus Apelern, Hülsede, Pohle, Schmarrie und Rodenberg abrücken. Nur die Lauenauer Einsatzkräfte blieben mit den Umweltschutzexperten noch für weitere Messungen vor Ort. Am Morgen erinnerte nur noch ein etwa zwei Quadratmeter großer Fleck in der Speditionshalle an die nächtliche Aufregung sowie etliche Transportgüter, die erst verspätet den Weg zu ihren Adressaten antreten konnten. Wie ein Pressesprecher der Rodenberger Wehr mitteilte, habe sich auch bei diesem Einsatz das Konzept bei Gefahrgutunfällen bewährt. Zwischen den Wehren sind die speziellen Aufgabengebiete eingeteilt. Diese werden regelmäßig trainiert. Der Aufwand macht Sinn: Wiederholt ist es in der Vergangenheit zu Gefahrgutvorfällen gekommen. Ein besonders spektakuläres Ereignis hatte sich vor genau drei Jahren ebenfalls auf dem CTL-Gelände ereignet. Damals war Salzsäure ausgelaufen. Foto: ffw/al

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