1. Kein "Prora" am Rand von Lauenau

    Ausschuss zögert bei Plänen

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    LAUENAU (al). Wegen der anhaltenden Nachfrage soll der zweite Teil des Baugebiets "Am Felsenkeller" bald erschlossen werden. Der erste Abschnitt war bereits 2006 entwickelt worden. Bis auf wenige Plätze ist die Siedlung inzwischen komplett vermarktet. Nordöstlich davon sind weitere 32 Grundstücke vorgesehen. Diese sollen über die bestehenden Straßen "Am Felsenkeller" und "Vier Eichen" sowie über eine neue Zufahrt von der Feggendorfer Straße erreichbar sein.

    Für das bereits im Eigentum der Sparkasse Schaumburg befindliche Gelände gibt es zwar schon einen Bebauungsplan. Doch anstelle der bisherigen Absichten, ausschließlich Einfamilienhäuser zu bauen, will das Geldinstitut nun zweigeschossige Bauten mit einer Giebelhöhe von bis zu zwölf Metern und Tiefgaragen errichten lassen. Im Lauenauer Bau- und Planungsausschuss stieß das auf deutliche Kritik. Denn die Häuser könnten – so der Änderungsentwurf - sowohl entlang der Feggendorfer Straße als auch im Kerngebiet der künftigen Siedlung entstehen. "Ich will doch kein Prora am Felsenkeller", wandte Nicole Wehner (Wählergemeinschaft) ein und empfahl kleinere Lösungen am tiefsten Punkt des Geländes. Vom Vergleich mit der in der NS-Zeit auf Rügen entstandenen Riesensiedlung wollte Klaus-Werner Volker (SPD) indes nichts wissen. Er verwies auf die Notwendigkeit, Mietwohnungen zu schaffen: "Wohnraum ist sehr knapp in Lauenau." Vorsitzender Uwe Heilmann (SPD) stimmte zwar zu, sah den Mietwohnungsbau aber ortskernnah besser untergebracht. "Dafür hat Lauenau doch alte Gebäude gekauft und saniert", erinnerte er an frühere Entscheidungen. Sein Votum: "Wir sollten die Bebauung am Felsenkeller nicht zu stark verdichten." Nachdrücklich fragte er den Ausschuss: "Wollen wir wirklich eine Höhe von zwölf Metern?" Am Ende hob jedoch auch er den Finger für eine zweigeschossige Bauweise mit der besagten Maximalhöhe von zwölf Metern. Allerdings will Lauenau der Sparkasse ausreden, diese Häuser mitten im Siedlungsgebiet zu errichten. Sie sollen allenfalls entlang der Feggendorfer Straße entstehen. Der einstimmig gefasste Beschluss wurde in der anschließenden Bürgerfragestunde zum beherrschenden Thema. "Ich bin erschrocken über diese Klötze", bemerkte ein "Felsenkeller"-Anwohner. Die ehemalige Kommunalpolitikerin Christiane Kowalkowski argumentierte beim Blick auf ein Musterfoto der Gebäudefronten schärfer: "Die Sparkassen-Idee berücksichtigt überhaupt nicht die reizvolle Landschaft vor dem Deister."

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