Vor den mehr als 40 Gästen zeigte sich der hiesige Bundestagsabgeordnete und -Kandidat entspannt. Der Netzbetreiber Tennet sei verpflichtet, den Antrag zu prüfen, gewollt sei dieser aber wohl nicht. Die leidige Stromtrasse reihte sich in eine Fülle von Themen ein. Im Fokus: die Sicherheit und Infrastruktur. "Ich möchte keinen Überwachungsstaat, aber ich möchte, dass wir in einem Land leben, in den sich die Bürger sicher fühlen können", sagte der CDU-Mann, der seit 2013 im Bundestag sitzt. Der "Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit" müsse endlich gelingen. Dazu gehörten etwa eine intensivere Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen und Gebäuden sowie ein strikterer Umgang mit Gefährdern. Beermann plädierte wie auch die anwesende CDU-Landtagskandidatin Colette Thiemann dafür, vor allem die "Leistungserbringer" zu stärken. Es grenze an "Idiotie", dass Sicherheitskräfte in Vorschriften versänken. Tiefer in die gleiche Kerbe schlug seine Parteikollegin. Die seit 21 Jahren bei der Schaumburger Kreisverwaltung beschäftigte Beamtin ließ sich über einen generell "unfassbar" zunehmenden "Wust an Verordnungen" aus: "Wir versuchen alles zu reglementieren, ohne die Menschen mitzunehmen." Sie beanspruchte für sich, von der Basis zu kommen und für diese auch künftig ansprechbar zu bleiben. Beermann warb dafür, dem Straßenbau im Vergleich zum ÖPNV eine höhere Gewichtung zukommen zu lassen. Otto Tatge, Hohnhorster CDU-Vorsitzender, merkte dazu einen immer stärker werdenden Verkehr auf vielfach schon jetzt maroden Straßen an. Zudem braucht es laut Beermann ein "schnelleres und besseres Planungsrecht". Das sichere den Wohlstand.
Landespolitisch ging es neben einer Attraktivitätssteigerung des Berufs des Grundschullehrers und der erstrebenswerten Unterrichtsdeckung von 100 Prozent vor allem um die ländliche Ärzteversorgung. Sowohl Thiemann als auch Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt prangerte an, dass die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen dabei keine große Hilfe sei. Deren theoretisch ermittelten Zahlen wichen dermaßen von der Realität ab, dass "wir nach deren Berechnungen überversorgt sind", so Letzterer. Dabei fehlt es in Bad Nenndorf dringend an einem Augenarzt. Thiemann brachte spezielle Fördertöpfe ins Spiel, um Landärzten die Ansiedelung einfacher zu machen. Auch "Telemedizin" könne eine zukunftsweisende Option sein. Thiemann: "Ich möchte, dass Schaumburg wieder als ländlicher Raum wahrgenommen wird." Foto: jl