HANNOVER (bb). Mit zwei Siegen vor der Länderspielpause hat Hannover 96 zum Saisonstart kräftig losgelegt. Den aufgenommenen Schwung gilt es ins Auswärtsspiel am heutigen Sonnabend gegen den VfL Wolfsburg mitzunehmen (Anpfiff 15.30 Uhr). Nicht selten bildete ein erfolgreicher Auftakt für einen Aufsteiger die Grundlage für den Klassenerhalt.
Der 1:0-Sieg gegen Schalke vor der Länderspielpause brachte viele 96-Fans ins Schwärmen. Einerseits, weil ein erfolgreicher Start, gerade für einen Aufsteiger, der sich in die neue Klasse hineinfinden muss, immens wichtig ist. Andererseits, weil 96 vom Trainer-Team um André Breitenreiter hervorragend auf den Gegner eingestellt eine starke Partie ablieferte. 96 ließ die Schalker durch gezielte Angriffe bei deren Spielaufbau kaum zu Entfaltung kommen. Die Schalker verlegten sich so auf viele Flugbälle auf ihre Offensive, die jedoch besonders von den Innenverteidigern Salif Sané und Felipe zuverlässig abgeräumt wurden. 96 baute seinerseits gepflegt auf, den "Roten" gelang mehr als den Königsblauen. Chancen blieben auf beiden Seiten selten, mehr und die klareren hatte jedoch 96. Das entscheidende 1:0 erzielte dann ausgerechnet der gerade eingewechselte Neuzugang Jonathas. Und die Entstehung war durchaus bezeichnend für die Partie. Der emsig ackernde Marvin Bakalorz schnappte durch entschlossenes Draufgehen den Schalkern tief in deren Hälfte den Ball weg und spielte geschickt Jonathas frei, der nervenstark vollendete. Nach zwei Begegnungen ohne Gegentreffer lässt sich schließen, dass die Mannschaft ihre in der Rückrunde der Vorsaison gewonnene defensive Stabilität auch in der höheren Klasse behauptet. Dazu zeigte sich Breitenreiter bisher geschickt darin, seine Truppe auf den jeweiligen Gegner einzustellen. Im Niedersachsenduell gegen Wolfsburg geht es nun gegen ein Team das sich nach einer äußerst schwierigen Saison im Umbruch befindet. Vorn gibt Nationalspieler Mario Gomez einen schnellen und robusten Stoßstürmer, neben Neuzugang Ingacio Camacho einer der erfahrenen Akteure im Kader. Trainer Andries Jonker verfügt ansonsten über einen merklich verjüngte, talentierte Truppe, die auch von einer engeren Geschlossenheit als in der Vorsaison profitieren soll. Die neu formierte Elf muss jedoch noch zusammenwachsen. Gegen Frankfurt gelang zuletzt nach einem weitgehend ausgeglichenem Spiel ein 1:0-Sieg. Die Wolfsburger sind keine Übermannschaft. Knüpft 96 an die bisher gezeigten Leistungen an, könnte auch in Wolfsburg Zählbares mitgenommen werden. Breitenreiter wird Aufstellung und Grundordnung erneut auf den Gegner abstimmen. Als weitere Alternative steht ihm dabei Neuzugang Ihlas Bebou zur Verfügung. Der pfeilschnelle und dribbelstarke Ex-Düsseldorfer soll auf dem offensiven Flügel Schub geben. Foto: privat/archiv bb