1. Schwedhelm gibt Amt des Gemeindedirektors auf

    Der Kommunalbeamte steht hauptamtlich im Dienste der Samtgemeinde / Nachfolge noch unklar / Das Amt ist zu besetzen

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    Hauptamtlich und mit der Fülle seiner Arbeitszeit als Kommunalbeamter ist Schwedhelm als Fachbereichsleiter Finanzen in der Verwaltung der Samtgemeinde Lindhorst beschäftigt. Dazu ist er der Allgemeine Vertreter von Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther. In einem persönlich an den Lindhorster Bürgermeister Hans – Otto Blume übergebeben Schreiben hat der in der Verwaltung und bei den Mandatsträgern ob seiner Kompetenz geschätzte Beamte um Entlassung aus dem Beamtenverhältnis des Lindhorster Gemeindedirektors gebeten. Seit dem 1. Januar 2006 ist Schwedhelm stets an der Seite von Bürgermeister Hans – Otto Blume als Gemeindedirektor der rund 4.300 Einwohner zählenden Gemeinde Lindhorst tätig gewesen. In seiner Erklärung zum Rücktritt vor dem Gemeinderat wies er darauf hin, dass seine Tätigkeit bei der Samtgemeinde den vollen Einsatz seiner Person erfordere. Dies ermögliche nach seiner Meinung nur schwer oder vielleicht sogar gar nicht, das Amt des Gemeindedirektors in einem Umfang auszuüben, wie es in einer Gemeinde der Größenordnung Lindhorsts erforderlich wäre. Nach reiflicher Überlegung sei er aus diesem Grunde zu dem Entschluss gekommen, das Amt aufzugeben, um sich voll auf seine Tätigkeit in der Samtgemeinde zu konzentrieren. SPD– Sprecher Horst Schimmelpfennig und Schwedhelms Vertreter im Amt des Gemeindedirektors bedauerte für seine Fraktion den Schritt Schwedhelms und dankte ihm für seine geleistete Arbeit. Schimmelpfennig war zusammen mit dem Bürgermeister und dem Samtgemeindebürgermeister zwei Stunden vor Beginn der Ratssitzung über den Rücktritt informiert worden. "Ich bin geschockt, traurig und enttäuscht", tat Heinrich Widdel für die CDU – Fraktion kund. Er hätte erwartet, dass es das ein oder andere Signal vorher gegeben hätte, um nach einer Lösung suchen zu können. Worte des Bedauerns fand auch Andreas Kobel für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. "Wie machen wir weiter?", fragte er. Matthias Hinse (Die Linke) äußerte mit Blick auf gesundheitliche Belange und die doppelte Belastung Verständnis für den Rückzug. "Ich bin aufgeregt, wie es jetzt weitergeht", verriet er. Bürgermeister Hans – Otto Blume zeigte ebenfalls großes Bedauern über Schwedhelms Entscheidung. Es sei ihm allerdings klar gewesen, dass es in dieser Form nicht weitergehen konnte.

    Am 14. September soll nun im nicht öffentlich tagenden Verwaltungsausschuss des Rates über die Nachfolge beraten werden. Theoretisch könnte den mit einer Aufwandsentschädigung in Höhe von 250 Euro brutto im Monat ausgestatteten Posten ein Mitglied des Leitungspersonals der Samtgemeinde oder ein Mitglied des Gemeinderates übernehmen. Findet sich niemand, könnte es heikel werden, denn das Amt ist zu besetzen. Das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz sieht vor, dass der Allgemeine Vertreter des Samtgemeindebürgermeisters verpflichtet ist, den Posten des Gemeindedirektors in den Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde zu übernehmen. Fände sich niemand, der als Gemeindedirektor tätig werden möchte, könnte die Aufgabe an Schwedhelm zurückfallen, es sei denn, er träte ebenfalls vom Posten des Vertreters des Samtgemeindebürgermeisters zurück. Blume kündigte an, dass der neue Gemeindedirektor auf einer Sitzung des Gemeinderates im Oktober eingesetzt wird. Manfred Völker, Vorsitzender des Senioren- und Behindertenbeirats, wandte sich nach Bekanntgabe des Rücktritts an Schwedhelm und dankte ihm für die jahrelange Kooperation. Schwedhelm habe für die Belange des Beirats immer ein offenes Ohr gehabt und man habe mit dem Gemeindedirektor vertrauensvoll, ehrlich und wertschätzend zusammengearbeitet. Foto: bt

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