1. Sattelfeste Radonneure genießen 300 Kilometer

    Streckenführung entlang der Weser und über die Ottensteiner Hochebene / SW fährt mit / Kleine und große Runden

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (ste). Die 8. Große Weserrunde ist vorbei, auf die neunte dürften sich schon jetzt viele Radsportbegeisterte freuen. Der Verfasser dieser Zeilen wollte es selbst wissen, wie sich 150 Kilometer auf dem Sattel anfühlen. Und das ist nur die "Kleine Runde", denn die meisten der fast 500 Teilnehmer gönnten sich die Königsdisziplin von 300 Kilometern. Für sie hieß es am Sonnabend allerdings früh aufstehen, denn ab 4.45 Uhr gab es Verpflegung im Rintelner Gymnasium und dann ging es auf Strecke bis nach Hann. Münden und wieder zurück. Für die 150er Fahrer, zu denen in meiner Gruppe Axel Balsmeyer, Harry de Koekkoek, Heiko Gniechwitz und Markus Witt gehörten, startete die Tour zur verträglichen Zeit um 8 Uhr. Im Pulk von 15 Fahrern ging es dann in flottem Tempo Richtung Hess. Oldendorf: "Immer die Weser rechts halten", lautete die einfache Formel. Nach Hameln schafft man es so unter einer Stunde und auch der Weg nach Bodenwerder geht so schnell, dass man fast schon an eine Verlängerung der Strecke auf die 200-Kilometer-Distanz denkt. Am Campingplatz in Bodenwerder ist erst einmal Frühstückspause. Massenweise geschmierte Brötchen, Getränke bis zum Abwinken und ein wirklich nettes Serviceteam machen Spaß auf die nächsten Kilometer. Dort treffen wir auch auf eine weitere Rintelner Gruppe mit Sven Urban, Jan Thieme und Giso Ansorge, die sich ebenfalls für die kurze Variante entschieden haben. Bis nach Holzminden scheint durchgängig die Sonne. Die Steigungen halten sich weitgehend in Grenzen. Vor Bodenwerder und vor Holzminden geht es jeweils auf etwas über 150 Höhenmeter hoch, dann sind schon die großen Schornsteine von "Symrise" zu sehen, einem weltweit führenden Unternehmen für Düfte und Aromen. Holzminden ist unser "Point of return" und am Himmel ziehen dunkle Wolken auf. Wolken, die sich jedoch erst beim Eintreffen am nächsten Verpflegungspunkt in Heinsen entleeren; dann jedoch gefühlt nach dem Motto "Wenn schon, denn schon; alles auf einmal!" Wir sitzen trocken unter großen Schirmen, lassen uns die Gulaschsuppe schmecken, packen noch ein Stück Kuchen oben drauf und spülen alles mit zuckerhaltigen Getränken runter. Zucker ist auf dieser Tour kein Problem, liefert er doch kurzfristig Energie, die es zum Anstieg auf die "Ottensteiner Hochebene" braucht. Hier treffen wir auf Hans aus Hamburg. Er hat eine große Radsportveranstaltung in der Hansestadt organisiert und ist begeistert von der "Großen Weserrunde", die ihm die Schönheiten des Weserberglands näher bringt. 336 Meter üNN ist der höchste Punkt auf der Hochebene, diesem ansonsten so idyllischen Fleckchens, dass mittlerweile jedoch Höhenmeter für Höhenmeter Körner aus dem Körper frisst. Die Erlösung kommt natürlich ganz oben: "Alles was wir raufgefahren sind, können wir auch wieder mit Highspeed runterkrachen", heißt es in unserer Gruppe, in die sich mittlerweile Susanne Schaumburg aus Kassel eingeklinkt hat: "Nicht verwandt oder verschwägert mit eurem Prinzen", wie sie beteuert. Susanne hat schon einige Radsportveranstaltungen in diesem Jahr durch und wollte sich noch die 200er Distanz gönnen: "Schöne Veranstaltung", lobt sie und stellt dann noch fest: "Der Rest unserer Gruppe fährt die 300er Distanz und der älteste Teilnehmer dabei ist 72!" Durch Ortsteile, die viele von uns noch nie gehört haben, geht es zurück Richtung Rinteln. Die letzten Kilometer auf der Landesstraße 433 klinken wir uns wieder in eine vorausfahrende Gruppe ein und im Windschatten geht es mit 35 km/h Richtung Gymnasium, wo bereits das Empfangskomitee der Cheerleader des TSV Krankenhagen auf uns wartet. Übrigens: Immer voll mit dabei Markus Witt, dem aus der Gruppe wohl die stärkste Leistung abverlangt wurde. Während wir uns mit Rennrädern und 6 bar auf den Reifen windschnittig vorwärts bewegen, fährt er die gesamte Strecke mit seinem Trekkingrad: "Damit fahre ich jeden Tag von Steinbergen nach Stadthagen zur Arbeit!" Im Gymnasium gibt es dann noch lecker Essen und Trinken, kurz noch Matthias Gräbner von TWW und dem Team der Helfer der Stadtwerke Danke sagen für die tolle Organisation und dann nichts wie unter die Dusche. Die 300er Absolventen haben dieses Vergnügen erst ein paar Stunden später.Foto: ste

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an