REHREN. Die Sirenen rissen die Rehrener am Mittwochmorgen gegen 2 Uhr aus dem Schlaf und alarmierten die Feuerwehrleute. Ein Autofahrer hatte neben der Autobahn ein Feuer entdeckt und die Leitstelle informiert. Auf einem Feld neben der Alten Poststraße in Rehren brannten Strohballen. Zunächst rückte der Zug Mitte mit den Feuerwehren Rehren-Westerwald, Rannenberg und Escher aus. Vor Ort zeigte sich das ganze Ausmaß des Brandes und sofort wurden die Ortsfeuerwehren mit wasserführenden Fahrzeugen, also die Einsatzkräfte aus Kathrinhagen, Hattendorf, Rolfshagen und Schoholtensen nachalarmiert. 90 Feuerwehrleute bekämpften die Flammen. Insgesamt brannten vier Strohmieten mit rund 1500 Rundballen, die 100 bis 200 Meter voneinander entfernt waren. "Daher gehen wir von Brandstiftung aus", sagte Polizei-oberkommissar Ralf Ebeling auf Anfrage unserer Zeitung. Eine Selbstentzündung sei auch deshalb unwahrscheinlich, weil die Strohmieten nicht alle frisch aufgestapelt waren. "Einige Strohballen liegen hier schon seit Tagen und andere wurden erst am Dienstag angeliefert", so Ebeling.
Die Einsatzkräfte hatten das Feuer schnell unter Kontrolle und konnten eine Ausbreitung verhindern. "Zum Glück war es nicht so windig, sonst wäre es schwieriger geworden", erklärte Gemeindebrandmeister Michael Möller. Unterstützung bei den Löscharbeiten bekamen die Feuerwehrleute von Landwirten, die mit einem Rad-, einem Teleskop-lader und einem Schlepper die brennenden Strohballen auseinandergezogen haben. "So konnten wir die brennenden Ballen schneller ablöschen", so Möller. Trotzdem dauerten die Löscharbeiten bis zum Morgen und so kam auch die Logistikkomponente der Ortsfeuerwehr Antendorf noch zum Einsatz. Von fünf "Küchenhelfern" wurden die Feuerwehrleute mit einem Frühstück versorgt. Bislang hat die Polizei noch keine Hinweise auf die Brandstifter. Ob die Tat mit dem Vandalismus, der kürzlich am benachbarten Sportplatz an der Alten Poststraßen geschehen ist, im Zusammenhang steht, ist nicht bekannt. Vor zwei Wochen hatten Unbekannte mit Feuerwerkskörpern auf dem SC Auetal-Sportplatz hantiert, Raketen und Böller in den Container geworfen, der als Umkleideraum genutzt wird und erheblichen Schaden angerichtet. Immer wieder treffen sich Jugendliche abends auf dem Sportplatz zum "Feiern" und hinterlassen Müll, leere Bier- oder Wodkaflaschen. Von einem "Dummejungenstreich" kann man bei der Brandstiftung von Mittwochmorgen keinesfalls sprechen. Die etwa 1500 Rundballen hatten einen Wert von etwa 45 000 Euro. Dem Rehrener Landwirt ist also ein erheblicher Schaden entstanden. Ob eine Versicherung dafür aufkommt ist fraglich. "Auf Außenflächen, wie in diesem Fall das Feld, sind die Gegenstände meistens nicht versichert", weiß Ebeling. Die Polizei hat die Ermittlungen nach den Brandstiftern aufgenommen und bittet nun Zeugen, denen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, zwischen 1 und 2 Uhr, etwas auf oder rund um den Sportplatz und in der Alten Poststraße aufgefallen ist, sich unter (0 57 52) 12 90 bei der Polizeistation in Rehren oder unter (0 5751) 9 54 50 bei der Polizei in Rinteln zu melden. Fo: pri