1. Viel Konzert-Musik aber kein Pferdewiehern

    Zahlreiche Besucher bei Tagen der Weserrenaissance / Musik spielt eine tragende Rolle / Reitvorführung fällt aus

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Am vergangenen Wochenende hat in Stadthagen die für das Stadtbild prägende historische Epoche im Mittelpunkt gestanden. Konzerte, Mitmachaktionen, Gästeführungen und ein historischer Vortrag waren nur einige Punkte des Programms der "Tage der Weserrenaissance", das eine Planungsgruppe ausgearbeitet hatte. Bedauerlich für Besucher und Veranstalter, dass mit der Reitkunstvorführung der fürstlichen Hofreitschule Bückeburg ein spektakulärer Schlussakt heftigen Regenfällen zum Opfer fiel.

    Die jungen Konzertbesucher in der St. Martini-Kirche hörten gebannt zu, als Magdalena, Küchenmagd am Hofe des Fürsten Leopold von Anhalt Köthen, aus ihrem Alltagsleben berichtete. Ob das Zubereiten und Auftragen von Speisen bei Feierlichkeiten oder das Heraufholen von Getränken aus dem gruselig dunklen Keller, Magdalena, alias Konzertpädagogin Britta Riedmiller, führte die Kinder ausgehend von solchen Episoden durch das Mitmachkonzert des Barockensembles "La Festa Musicale". Die Musiker wurden gleichermaßen in den Austausch mit den Besuchern eingebunden. Spielerisch und mit viel Humor erhielten die Kinder so einen Zugang zu den Brandenburgischen Konzerten von Johann Sebastian Bach sowie zur Musik allgemein und wurden beim Klatschen, Singen, Tanzen und Verbeugen immer wieder selbst aktiv. Mit gleicher Spielfreude wie dem Auftritt vor jungem Publikum widmete sich "La Festa Musicale" anschließend dem großen Abendkonzert, das einen der Schlusspunkte der diesjährigen "Tage der Weserrenaissance" setzte. Auf historischen Instrumenten gab das Ensemble vor zahlreichen Zuhörern "Bach/Brandneu". Die spendeten begeisterten Applaus für ein mitreißendes Konzerterlebnis. Die Musik spielte eine tragende Rolle bei den diesjährigen "Tagen der Weserrenaissance". So hatte der Freitagabend zahlreiche Besucher auf einen Streifzug durch die Innenstadt gelockt. Bei der "Nacht der Musik" spielten vier verschiedene Formationen unter freiem Himmel im Umfeld von vier der schönsten Renaissance-Ensembles Stadthagens. Das Planungsteam hatte mit "Five on the Floor", "Busses Welcome", "Klare/Bektas/Ak" und "Labiba" auf vier Bands gesetzt, die Musik aus sehr unterschiedlichen Sparten präsentieren. Und sich damit offenbar für ein erfolgsversprechendes Konzept entschieden. Alle Formationen fanden eine große Zuhörerschaft, wie der städtische Wirtschaftsförderer Lars Masurek festhielt. Während des Rundgangs durch die Stadt bot es sich an, unter dem Motto "Renaissance von oben" in der Kran-Gondel weit über die Dächer Stadthagens hinaufgezogen zu werden und den weitreichenden Blick zu genießen. Wie am Freitag konnte auch am Sonnabend Jung und Älter bei der Familienrallye aktiv werden, hinzu kamen "Spiel und Spaß am Wochenmarktbrunnen" mit allerlei pfiffigen Ideen. Der Renaissance-Verein lud zum Verweilen bei Kaffee und Kuchen im Klostergarten und viele Gäste nutzten die Möglichkeit, in der idyllischen Umgebung zu entspannen. Die Historikerin Doktor Gudrun Husmeier trug in der Klosterkirche zu dem Thema "Otto IV und die Reformation" vor. Die Gästeführerinnen klärten bei einer ganzen Reihe von Touren über verschiedene Aspekte der Renaissance auf. Kurz vor dem Start der Vorführung der Hofreitschule setzten heftige Regenfälle samt Blitz und Donner ein. Nach längerer Wartezeit rang sich das Team der Hofreitschule und die Stadt als Veranstalter dazu durch, den Auftritt von Ross und Reiter im historischen Kostüm im Park rund um das Schloss abzusagen. Beim durchnässten, sehr rutschigen Untergrund sei die Gefahr von Stürzen und Verletzungen der Pferde zu groß, wie Hofreitmeister Wolfgang Krischke nach gründlicher Begehung der Rasenfläche bedauernd erklärte.Foto: bb

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