STADTHAGEN (bb). Die Stadthäger Sozialdemokraten haben bei einer Tour durch die Stadt verschiedene Punkte von industriegeschichtlicher Bedeutung angesteuert. Organisiert hatte die Rundfahrt Jörg Janning, SPD-Vorstandsmitglied und der Ideengeber zur energetischen Nutzung der Halde am Georgschacht. Themen waren dabei beispielsweise die Idee der Einrichtung eines Bürgermuseums im ehemaligen Umspannwerk auf dem Georgschacht, die Prüfung der Möglichkeiten zur Herstellung einer Zugänglichkeit zur einsturzgefährdeten "Kohlenkirche" und die Aufwertung des Areals insgesamt.
Zu Beginn ihrer Tour besuchten die SPD-Mitglieder das Umspannwerk auf dem Georgschachtgelände. Sie zeigten sich beeindruckt vom detailgetreu erstellten Modell des Georgschachtes, das der Modell Eisenbahnclub Stadthagen (MEC) im Erdgeschoss des Gebäudes präsentiert. Die obere Etage des Umspannwerkes ist aus Sicht der SPD geeignet, um dort ein Ort für Ausstellungen und Erfahrungsaustausch zum Thema Industriegeschichte zu schaffen. "Wir stellen uns dort eine Art Bürgermuseum zur Industriegeschichte vor. Baulich ist das ehemalige Umspannwerk bis auf eine fehlende Außentreppe als zweiten Eingang relativ gut im Schuss. "Hier lässt sich was entwickeln", so der Vorsitzende des Kulturausschusses im Rat Thomas Pawlik. Im Anschluss nahm die SPD die denkmalgeschützte Kohlenkirche von außen in Augenschein. "Es ist schade, dass ein wichtiges historisch bedeutsames Gebäude wie die Kohlenkirche so verkommt. Wir hoffen, dass sich hier eine Chance auftut und wir zumindest wieder eine Zugänglichkeit herstellen und die Einsturzgefahr mindern können", so die Bauausschussvorsitzende Ute Hartmann-Höhnke. Im Zusammenhang mit der Aufwertung des Georgschachtareals bedankten sich die SPD Mitglieder ausdrücklich bei dem Initiator der Tour, Jörg Janning, der mit seiner Idee die Halde am Georgschacht energetisch zu nutzen die Diskussion zur Aufwertung des gesamten Areals in Bewegung gebracht hat. "Jörg Janning ist der Motor der aktuellen Entwicklung am Georgschacht", so Beck. Nun gelte es, die zahlreichen Akteure zur Aufwertung des Georgschachtes weiter zu vernetzen. In diesem Zusammenhang erneuerte die SPD ihre Anregung, das Georgschachtareal in die Planungen zum Stadtjubiläum 2022 zu integrieren. Einen Sprung in die Gegenwart machte die SPD bei der Begutachtung der neuen Schutzwände der Firma Ahrens. Diese sollen beim Verladen die Bürger vor unangenehmen Gerüchen schützen. Weiter zog sich die Tour durch die Stadthäger Weststadt. Andreas Döring vom MEC, der die SPD während der gesamten Bereisung begleitete, erklärte den Genossen die geschichtliche Entwicklung der Gläsereien entlang der Hüttenstrasse. Im Kontext der aktuellen Entwicklung der Weststadt erneuerte die SPD ihre Forderung nach einer stärkeren städtebaulichen Entwicklung dieses Quartiers. "Egal, ob die Entwicklung neuer Baugebiete oder die Installierung, Ausstattung und Weiterentwicklung von städtischen Einrichtungen wie Kita und Schule, auf die Weststadt muss ein besonderer Fokus gelegt werden", so der SPD Vorsitzende Jan-Philipp Beck. In diesem Zusammenhang begrüßen die Stadthäger Genossen die Bemühungen der AWO für ein stärkeres Quartiersmanagement in der Weststadt. "Wir stehen hinter diesem Projekt", so Beck. Die Entwicklung des Gewerbestandortes an der Gubenerstrasse bewerten die Genossen positiv. Durch den neuen Betreiber sei neuer Schwung in die Diskussion zur Aufwertung gekommen. "Die Abnahme der Umzäunung des Geländes und das Street-Food-Festival sind erste Anzeichen für eine neue Belebung", so der stellvertretende Vorsitzende der SPD Michael Lenz. Nach einer weiteren Station im Bereich der Herminenstrasse, bei der Döring auf die Gerbereien rund um das ‚Kuhlmannsche Tonloch‘ in Stadthagen einging, führte die SPD-Tour zu der Fläche ‚Am Holzwinkel‘, auf der der neue städtische Kindergarten errichtet werden soll. "Wir hoffen, dass die noch offenen Fragen zur Zuwegung des Areals schnell geklärt werden und der Planungsprozess weiter vorankommt", so SPD Ratsherr Bernd Biederstädt. Foto: bb