1. Großer Regen nötigt zum Improvisieren

    "Lange Nacht der Kirchen": Buntes Programm in sieben heimischen Gemeinden / Symbolfiguren stehen im Blickpunkt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RINTELN (km). Zum vierten Mal nach 2007, 2010 und 2013 wurde am vergangenen Samstag eine "Lange Nacht der Kirchen" gefeiert. Bis Mitternacht wurde dem Publikum dabei ein buntes Programm angeboten - mit besonderem Fokus auf das Luther-Jubiläumsjahr. Pech für die einige Gastgeber, die ihr Programm im Außenbereich ihrer Kirchen inszeniert hatten: Nach dem Start mit Bilderbuchwetter zogen nach etwa einer Stunde schwarze Wolken auf, und ein heftiger Wolkenbruch nötigte die Organisatoren speziell im Johannis-Kirchzentrum und in der Jakobi-Kirche zum Improvisieren. Zwischen den Orten des Geschehens gab es einen kostenlosen Shuttle-Service - so dass die Gemeinden sich gegenseitig besuchen konnten. In der Christuskirche wurde den Besuchern - vom Wetter unbeeinflusst - demonstriert, wie die Bibel als Buch entsteht: Papierherstellung, mittelalterlicher Buchdruck sowie das Binden von Büchern. Nebenbei wurde die älteste Bibel Rintelns gesucht. Als Gestalt aus der Reformationszeit trat den ganzen Abend der Theologe Balthasar Hubmaier auf, eine Schlüsselfigur der Täuferkirchen.Eher weltlich, und äußerst schwungvoll, ging es im Johannis-Kirchzentrum zu, wo unter dem Motto "Iss, was gar ist, trink‘, was klar ist, red‘, was wahr ist" ein mittelalterlicher Markt in Wittenberg nachempfunden wurde, bei dem dem Publikum mannigfache Möglichkeiten des Mitwirkens geboten werden. Bereits am Nachmittag waren die Kinder zum Spielen eingeladen - da hatte auch Petrus noch mitgespielt.

    "Katharina Zell - eine Frau der Reformationszeit erzählt", so lautete das Thema in der trockenen Nikolai-Kirche. Katahrina Zell war eine der prägenden Frauen in den ersten stürmischen Jahren der Reformation. Im Gotteshaus gab es abwechselnd Rezitationen, Orgelmusik, Chorgesang und offenes Singen. Symbolfiguren der Reformation und Gegenreformation - Martin Luther und Ignatius von Loyola - standen in der katholischen Sturmius-Kirche im Blickpunkt. Zwischen den informativen und musikalischen Beiträge war bis Mitternacht gemütliches Beisammensein angesagt - mit Schmalbrot, Salzgurke und Wein. "Luther in Exten - eine Zeitreise in Wort, Bild und Ton" hieß es in der Kirche Cosmae et Damiani in Exten. Im ältesten Gotteshaus des Schaumburger Wesertals wurden Filme und Musik aus der Zeit Luthers dargeboten. Im Kirchgarten gab es für die Besucher Snacks und Cocktails - so lange der Himmel es zuließ. "Die reformierte Reform - Johannes Calvin" hießt es unterdessen in der Jakobi-Kirche. Pastor Heiko Buitkamp wartet dabei mit mehreren Kurzvorträgen auf. Für die musikalische Unterhaltung sorgt das Streichorchester "Musica Ernestii" unter der Leitung von Martin Requardt. Auf dem Hof vor der Kirche hatten die Organisatoren - gleichsam zu Ehren von Johannes Calvin - zu einem "französischen Abend" eingeladen. Die liebevolle Dekoration sowie die leckeren "casse-croûtes" freilich mussten bald vor dem wütend vom Himmel peitschenden Regen in Sicherheit gebracht werden. Eine Theatervorführung mit dem Titel "Zwei Dickköpfe und der Streit ums Abendmahl" stand im Mittelpunkt des Programms in der Erlöserkirche in Krankenhagen. Die Protagonisten waren in diesem Fall Luther und Zwingli, als Schauspieler agierten Schüler des Gymnasiums Ernestinum. Für die Musik sorgte eine Projektband mit Pastor Martin Hensel, und für das leibliche Wohl standen "Katharina-von-Bora-Suppe und Lutherbier" parat. Foto: km

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an