FEGGENDORF (al). Mit viel Heiterkeit hat das Fest zum 90-jährigen Bestehen der Feggendorfer Feuerwehr seinen Auftakt erfahren. Beim Kommers sparten etliche Ehrengäste nicht mit Lob. Es galt besonders dem jungen Ortsbrandmeister. Immerhin ist Lars Raupach, der im Vorjahr in sein Amt gewählt wurde, erst 23 Jahre alt. "Respekt" zollte zum Beispiel der CDU-Bundestagsabgeordnete Maik Beermann. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla und Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote schlossen sich an, wobei Letzterer offen eingestand: "In dem Alter war ich wesentlich nervöser." Aber Raupach spulte nicht nur den Verlauf des Abends souverän ab. Geradezu unerschütterlich begegnete er mit seinen Helfern allen Widrigkeiten, die vor allem das regnerische Wetter dem Wochenende verschafft hatte. Rund 800 Stunden benötigte allein die Wehr für den Aufbau sowie die Sicherung des völlig durchweichten Festplatzes. Regen und Hochwasser waren auch ein Thema für Landrat Jörg Farr: "Zu Pfingsten denke ich immer an Feggendorf", erinnert er sich nach eigenen Angaben jährlich an frühere lokale Katastrophen. Die habe man heute im Griff, beschied ihn umgehend Gemeindedirektor Sven Janisch: Die heftigen Niederschläge der letzten Tage, die einem Jahrhundertereignis gleich gekommen wären, seien weitgehend ohne Schäden geblieben. Der in Feuerwehruniform anwesende Bürgermeister Wilfried Mundt räumte mit einem Vorurteil auf: "Ich war eher in der Wehr als bei den Schützen", erklärte der auch im Schießsport engagierte Ratsvorsitzende. In seiner Rede ließ er gleich ein zweites Mal aufhorchen: "Das Stichwort für die Kommunalpolitik heißt aktuell ‚Festplatz Feggendorf‘. Denn die Feuerwehr feierte auf einem von privater Seite überlassenen Grundstück. "Wir brauchen eine Lösung", verlangte auch Raupach, der zugleich für weitere Diskussionen in Gemeinde- und Samtgemeinderat sorgen dürfte. Denn das Gerätehaus sei absolut zu klein. Für jetzt 29 Einsatzkräfte gebe es nur 24 Kleiderhaken in bedrohlicher Enge zum Einsatzfahrzeug. Platz fehle auch für die 14 Mitglieder der Jugend- und die zwölf Mädchen und Jungen der Kindergruppe. Ein Brief sei schon an das Rathaus unterwegs. Darin steht ein Neubauwunsch auf gemeindeeignem Gelände. Dies dürfte wohl auch Gemeindebrandmeister Jens Löffler unterstützen, der die Wehr für den Einsatz eigener Mittel zugunsten einer verbesserten Ausrüstung lobte. Lauenaus Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker hob die enge Zusammenarbeit und Kameradschaft mit den Feggendorfer Kameraden hervor. "Das ist unser Unterschied zu Bundes- und Landtag", wandte er sich unter lautem Gelächter an Beermann: "Ihr arbeitet dort doch gegeneinander und feiern könnt ihr sowieso nicht". Mit Urkunden geehrt wurden Joachim Hellmich, Erhard Burk und Manfred Pape nach 50 sowie Hartmut Gutke nach 40 Mitgliedsjahren. Zum Ehrenmitglied wurde Wolfgang Dierßen ernannt. Auch mit 75 Jahren lässt der Erste Hauptfeuerwehrmann kaum einen Dienstabend aus und verrichtet zuverlässig im Hintergrund anfallende Arbeiten. "Manchmal", lobte Raupach, "schließt er sogar als Letzter die Tür zu". Foto: al
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"Pfingsten denke ich immer an Feggendorf!"
Feuerwehr feiert ihr 90-jähriges Bestehen mit vielen Kommersgästen / Lob für den Brandmeister
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