1. In Finnland hat es gefunkt

    Ritva und Horst Buchta sind seit 60 Jahren verheiratet

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    HATTENDORF. Eigentlich wollte Horst Buchta vor über 60 Jahren als Praktikant nach Schweden, aber dort waren alle Plätze vergeben und so verschlug es ihn zur Staatseisenbahn nach Finnland.

    "Das Schicksal hat es gut mit mir gemeint", stellt der 85-jährige Professor für Maschinenbau fest. Durch den Eisenbahnbau kam er von Helsinki nach Saarijärvi in Mittelfinnland. Dort traf er bei einem Sportfest seine heutige Ehefrau Ritva Buchta, geborene Virkkunen. "Ich wollte eigentlich überhaupt nicht zu dem Sportfest, habe mich dann aber doch überreden lassen und beim Buffet geholfen. Plötzlich stand Horst vor mir. Er sah so gut aus und ich wollte ihn unbedingt kennenlernen", erzählt die 89-Jährige. Da sie als Deutschlehrerin die Sprache des Gastes beherrschte, kam man schnell ins Gespräch und beim abendlichen Tanzabend wurde aus dem Funken, der zwischen den beiden ausgelöst war, ein Feuer. Das war im Sommer 1955. Bis zur Heirat am 17. August 1957 war es damals noch ein weiter Weg, denn Horst Buchta ging zurück nach Deutschland, um in Berlin zu studieren. "Ein Jahr lang haben wir uns nur geschrieben und nicht alle Briefe kamen an, denn die Post streikte", erzählt Ritva Buchta. 1956 sei sie in den Ferien nach Berlin gereist und das Paar hat sich verlobt. Horst Buchta lernte fleißig Finnisch und Schwedisch, denn er wollte seiner Liebsten in den hohen Norden folgen. Im Juli 1957 besuchte sie ihn noch einmal in Berlin und dann wurde in Finnland geheiratet. "Um 18 Uhr, denn dort heiratet man nachmittags", erzählt der Jubilar, der in Finnland blieb und zwei Jahre lang als Ingenieur für Stahlbau in Turku arbeitete. Doch dann war die Sehnsucht nach der Heimat so groß, dass das Paar nach Berlin zog. "Er musste einfach zurück", stellte seine Ehefrau fest. Doch sesshaft wurden die Buchtas dort nicht. Das Paar lebte in Berlin, fünf Jahre lang in Kairo, dann in Bad Nenndorf, Rodenberg und schließlich sei man 1978 in Hattendorf angekommen. "In Hattendorf ist es schön zu wohnen", stellt das Ehepaar fest. Zwar sei es damals, als es im Dorf noch zwei Bäcker, einen Schlachter und ein belebtes Dorfleben mit vielen aktiven Vereinen gab, noch besser gewesen, aber die gute, freundschaftliche Nachbarschaft gleiche das aus. "Einmal pro Woche fahren Freunde mit uns zum Einkaufen und an den Wochenenden versorgen uns die Kinder", erzählt das Paar zufrieden. So geben die Hattendorfer ihren Buchtas etwas zurück, denn der Professor hat viel für die Gemeinde Auetal getan. Er war langjähriges Mitglied des Schützenvereins und ist seit 1979 ein überaus aktives Mitglied im Verein für Heimatpflege Auetal. Dort hat er sich ehrenamtlich dem Heimatmuseum gewidmet, vorzugsweise den Bilderausstellungen. "Ich habe Tausende Bilder sortiert, vergrößert, bearbeitet und in Ausstellungen zusammengefasst", erinnert sich der Wahl-Hattendorfer und Hobbyfotograf. Unzählige Fotos hat er im Auetal selbst geschossen – sein liebstes Motiv ist die Süntelbuche. Neben den Fotoausstellungen hat der Professor zwei Bildbände erstellt. 1987 kam unter dem Titel "Das schöne Auetal" ein Buch mit Schwarz-Weiß-Fotos auf den Markt und 1993 Farbfotos im Buch "Stimmungsvolles Auetal". Am Donnerstag feierten Ritva und Horst Buchta ihre Diamantene Hochzeit im kleinen Kreis mit ihrer Tochter, dem Schwiegersohn und Freunden und Nachbarn. Foto: privat

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